Vorwerk-Förderpreise an angehende Stadtplaner an der HafenCity-Universität Hamburg verliehen
bim. Tostedt. Auswirkungen von Bebauungsplänen, regionale Energiekonzepte oder Potentiale von Siedlungsentwicklung - die Studierenden des Studiengangs Stadtplaner an der HafenCity-Universität Hamburg (HCU) haben sich für ihre Bachelor of Science-Abschlüsse, Master of Science Thesis und Studienprojekte mit verschiedenen Aspekten auseinandergesetzt. 28 von ihnen wurden kürzlich von der Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung mit Förderpreisen in Höhe von insgesamt 11.500 Euro ausgezeichnet.
Fünf Studentinnen - Viviane Raschka (28), Katharina Seegelke (26), Sylvia Sorg (27), Tina Steltner (26) und Delia Wiest (30) - widmeten sich für ihr Studienprojekt der "Nachhaltigen Siedlungsentwicklung in der Samtgemeinde Tostedt".
"Wir wollten etwas zu heutigen Wohngebieten und den Herausforderungen, die sich künftig daraus ergeben, machen", erläutert Katharina Seegelke. Die Idee, die Samtgemeinde Tostedt in den Mittelpunkt zu stellen, erhielten die Studentinnen von ihrem Professor, Thomas Krüger.
Unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Tostedter Bauamt analysierten sie die einzelnen Gemeinden der Samtgemeinde, schauten sich Bebauungspläne sowie den Gebäudebestand und das Alter der Gebäude an. Sie werteten außerdem Flächennutzungspläne und Statistiken, z.B. zu Wohnungsmarkt, Bevölkerung, Altersstruktur, sozialer Infrastruktur und Versorgungseinrichtungen, aus. "Bei der Menge an Daten war es problematisch, nicht den Überblick zu verlieren. Auch war es schwierig, an manche Daten heranzukommen", so Tina Steltner.
Am Ende kamen die Studentinnen zu der Erkenntnis: Wegen des demografischen Wandels - des Bevölkerungsrückgangs bei gleichzeitiger Alterung der Gesellschaft - sei es widersprüchlich, dass viele Gemeinden noch immer in gleichem Maße neue Wohnbaugebiete ausweisen. Jede Neuausweisung erhöhe die Gefahr eines künftigen Angebotsüberhangs an Wohnraum mit negativen finanziellen Effekten für die Kommunen.
Das Resumee der Studentinnen: Für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sollte nicht jede Mitgliedsgemeinde Bauland ausweisen. Vielmehr sollten sie stärker miteinander kooperieren und eine gemeinsame Vision der Nachhaltigkeit entwickeln. Die Studentinnen legen aber Wert auf die Feststellung, dass es sich bei ihrer Arbeit nicht um eine abschließende Bewertungs-, sondern um eine Diskussionsgrundlage handelt. Und diese stellten sie bereits im Bauausschuss und im Rat vor.
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