Alpha-E
Deutsche Bahn AG tanzt Bundesverkehrsminister auf der Nase herum
Tanzt die Deutsche Bahn Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf der Nase herum? Der Projektbeirat, der die Realisierung des Schienenausbauprojektes Alpha-E begleitet, verlangt jetzt Aufklärung über widersprüchliche Aussagen von Konzern und Minister zur Ertüchtigung der Bahnstrecke Hamburg-Hannover und hat einen Brief an Minister Wissing geschickt.
Generalsanierung als Chance für mehr Leistungsfähigkeit
Der Inhalt: Am 13. August 2024 sei der Minister mit einer Meldung in die Öffentlichkeit gegangen, in der er folgendermaßen zitiert wurde: „Mit der anstehenden Generalsanierung der Strecke Hamburg – Hannover bietet sich die einmalige Chance, auch die Leistungsfähigkeit der Strecke sowie der Knoten in Lüneburg und Uelzen deutlich zu erhöhen.“ Mit einer erweiterten Generalsanierung könne „kurzfristig so viel wie möglich vom Konzept des optimierten Alpha-E" realisiert werden."
Die beiden Sprecher des Dialogforums, Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam und Joachim Partzsch: "Als Projektbeirat Alpha-E haben wir uns über Ihre klare Festlegung gefreut. Wir gingen deshalb davon aus, dass von Seiten der DB AG jetzt alle planerischen Kapazitäten für die Vorbereitung der
Generalsanierung mit den von Ihnen angesprochenen Zielsetzungen eingesetzt werden."
Kapazität der Strecke wird laut DB AG nicht erhöht
Am 27. August 2024 berichtete jedoch eine Zeitung aus Uelzen über eine Pressekonferenz der DB AG, in der Peter Mantik, der Sprecher Großprojekte Nord, klargestellt habe, dass die Maßnahmen der Jahre 2026 und 2029 die Kapazität der Strecke nicht wesentlich erhöhen würden, maximal sechs Züge mehr könnten anschließend rollen.
"Wir sind über diese Aussagen sehr irritiert, weil sie im Widerspruch zu der von Ihnen angekündigten deutlichen Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke stehen. Anscheinend ist die DB AG auf dem Stand der unzureichenden Planungen vom Dezember 2023 steckengeblieben. Die Ressourcen der DB AG fließen allerdings weiterhin in die Neubauplanung", nimmt der Projektbeirat Bezug auf die Ausschreibung für die Grundlagen für eine Raumverträglichkeitsprüfung aus dem Juni/Juli dieses Jahres. "Auch hier ergibt sich ein
krasser Widerspruch zu Ihrer Aussage, dass in Arbeitsgruppen gemeinsam mit der Region Lösungen für den langfristigen Kapazitätsbedarf zwischen Hamburg und Hannover entwickelt werden sollen. Anscheinend agiert die DB AG am Verkehrsministerium vorbei. Wir bitten Sie daher dringend: Sprechen Sie ein Machtwort, um die Bahn wieder auf das richtige Gleis zu bringen und schnellstmöglich dringend erforderliche Kapazitätserweiterungen zu realisieren."
Kopien des Briefes an Bundestagsabgeordnete
Kopien des Briefes gingen auch an die Bundestagsabgeordneten im Alpha-E-Gebiet sowie an Michael Theurer (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.
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