Interview mit Dirk Bostelmann: "Die Ortsumgehung bleibt Thema"
bim. Tostedt. Am Sonntag, 25. Mai, sind die Tostedter Bürger aufgerufen, einen neuen Samtgemeinde-Bürgermeister zu wählen. Für den Posten bewerben sich Amtsinhaber Dirk Bostelmann (62, CDU), Reinhard Riepshoff (61, SPD) und Dr. Peter Dörsam (47, unabhängig). Das WOCHENBLATT stellt die Kandidaten vor, diesmal: Dirk Bostelmann. Er ist verheiratet, hat zwei Töchter (24 und 25). Seit rund 30 Jahren ist er in der CDU. Seit 1981 gehört er dem Gemeinderat und seit 1986 dem Samtgemeinderat an. Auf Gemeindeebene leitete er ab 1983 den Planungs- und Wirtschaftsförderungsausschuss und auf Samtgemeindeebene von 1986 bis 1991 den Umweltausschuss. 20 Jahre lang gehörte er dem Verwaltungsausschuss sowie seit 1991 bis heute dem Samtgemeindeausschuss an. Seit 1998 war er 1. stv. Samtgemeinde-Bürgermeister (ehrenamtlich), seit 2006 hauptamtlicher Samtgemeinde-Bürgermeister.
WOCHENBLATT: Sollten Sie im Mai 2014 wiedergewählt werden, worin sehen Sie Ihre politischen Schwerpunkte?
Dirk Bostelmann: "Wir müssen die Haushaltsentwicklung im Griff behalten, d.h. Kredite zurückführen und möglichst keine neuen aufnehmen. Die Verkehrsinfrastruktur in Tostedt muss verbessert werden. Dazu wird gerade ein Radwegekonzept erarbeitet und über die Ampelschaltung an der B 75 verhandelt. Ein weiterer Punkt ist der Ausbau der Standortvorteile bei der Breitbandversorgung.
WOCHENBLATT: Wie sehen Sie ihre Rolle gegenüber dem Bürger?
Bostelmann: Ich bin für eine weitere Verbesserung der Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten durch mehr Bürgerversammlungen. Auch Pressemitteilungen und ein verbesserter Internetauftritt können Verwaltungshandeln für den Bürger transparent machen. Hinzu kommen regelmäßige Infos durch Postwurfsendungen und die konsequente Durchführung von Anliegerversammlungen bei Baumaßnahmen."
WOCHENBLATT: Ist die Gemeindeverwaltung gut aufgestellt?
Dirk Bostelmann: "Wir haben in Tostedt eine hochmotivierte Verwaltung mit leistungsfähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Alle Besucher im Rathaus oder die Eltern der Kindern in den Kitas erkennen das. Der Bauhof ist ein kleines Unternehmen mit kompetenten und leistungsfähigen Fachleuten geworden. Ich möchte weiterhin die Beschäftigten der Samtgemeinde in ihrer guten Arbeit unterstützen."
WOCHENBLATT: Wie sehen Sie die Chancen, dass Tostedt die seit Jahrzehnten diskutierte Umgehungsstraße bekommt?
Dirk Bostelmann: "Alle Räte drängen weiter darauf, die Umgehung zu bekommen. Das Land hat reagiert und sie in den vordringlichen Bedarf gesetzt, so dass die Tostedter Umgehung gleich nach der um Scheeßel drankommen würde. Aber das Planfeststellungsverfahren ist noch nicht in Sicht. Ich möchte dazu sehr viele Informationsveranstaltungen mit Präsentationen und Gesprächen darüber durchführen. Schließlich wird es sich hierbei um einen bedeutenden Eingriff in die Landschaft handeln."
WOCHENBLATT: Wie soll sich die Samtgemeinde bei den Gewerbe- und Wohngebieten weiter entwickeln?
Dirk Bostelmann: "Der Samtgemeinderat hat gerade einen Leitbildprozess für alle Mitgliedsgemeinden beschlossen. Aus diesen Beratungen mit Bürgerversammlungen sollen sich die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbe und Wohnen ergeben."
WOCHENBLATT: Tostedt sollte Ihrer Ansicht nach keine Einheitsgemeinde werden. Warum nicht?
Dirk Bostelmann: "Gerade die funktionierenden Dorfgemeinschaften in den kleineren Gemeinden machen unsere Samtgemeinde Tostedt lebenswert. Dazu gehören auch örtliche Zuständigkeiten. Eine gute Zusammenarbeit mit der Samtgemeindeverwaltung führt meistens auch immer zu effektiver Selbstverwaltung in den Dörfern."
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