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Feuer in Stader Flüchtlingsunterkunft

In eigener Sache
Politik sollte sich nicht in Pressearbeit einmischen

Die Emotionen kochen hoch - nicht erst seit das WOCHENBLATT über die Missstände in der Kindertagesstätte Heidenau und die Vorwürfe gegen deren vormalige Leiterin berichtet hat, die betroffene und unzufriedene Eltern an die Redaktion herangetragen haben. Im Rathaus und in der Politik ist man seit der Berichterstattung aufgebracht. Die Wut richtet sich aber nicht gegen die Personalpolitik oder die angeprangerten Missstände wegen unzuverlässiger Öffnungszeiten der Kita, sondern gegen die Berichterstatterin. Gemäß dem Motto: Töte den Boten.

Richtig ist, dass es üblich ist, Personalangelegenheiten nicht öffentlich zu machen. Daher sind diese Themen in den politischen Ausschuss- und Ratssitzungen immer nicht-öffentlich.

Wenn sich aber zeitgleich mehrere unzufriedene Eltern mit ihrem Anliegen an das WOCHENBLATT wenden, ist es Aufgabe von Journalisten, "Ross und Reiter" zu nennen und dem nachzugehen, mit allen Beteiligten zu sprechen und darüber zu berichten. Das ist in diesem Artikel geschehen. Lediglich die betroffene Kita-Leitung, die inzwischen nicht mehr in Heidenau tätig ist, wollte sich mit Rücksicht auf den Träger - die Samtgemeinde - nicht äußern.
Darüber, dass es personelle Konsequenzen gab und es nun eine neue Leitung gibt, informierte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam im Zuge der Recherche für den Artikel.

In einem "Leserbrief" haben jetzt Mitglieder aller im Samtgemeinderat vertretenen Fraktionen aus dem (nicht-öffentlich tagenden) Samtgemeindeausschuss die Berichterstattung zur Kita Heidenau und die genannte Personalie kritisiert.  Zitat: "Die öffentliche Diskussion von Personalangelegenheiten, insbesondere unter Verwendung von Bildmaterial, wird von uns als höchst problematisch erachtet. Derartige Vorgehensweisen entsprechen nicht den Grundsätzen eines respektvollen und professionellen Umgangs mit Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst."

Selbst wenn Name und Foto nicht in dem Artikel veröffentlicht worden wären: Die Betroffenen wussten, wer gemeint war, und alle anderen Interessierten hätten diese Information über das Internet oder den "Buschfunk" problemlos herausbekommen können. 

Und es war nicht das erste Mal, dass die "chaotischen Zustände und mangelnden Informationen der Eltern" an der Kita "Kinderburg" in Heidenau kritisiert wurden, zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie im September 2020, durch eine damalige Elternvertreterin der Kita Heidenau in einer öffentlichen Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses. Sie ist inzwischen seit der letzten Kommunalwahl (September 2021) für die Fraktion "Zusammen für Tostedt" Mitglied des Samtgemeinderates Tostedt, deren Fraktionskollege den "Leserbrief" mit unterzeichnet hat.

Statt dass diese ehrenamtlichen Politiker die journalistische Arbeit und damit auch in gewisser Weise die Pressefreiheit kritisieren, sollten sie mit ihren Entscheidungen lieber dazu beitragen, dass die Kitas personell besser ausgestattet und die Kommunikation zwischen Eltern und Träger verbessert werden.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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