Niedersachsen
Programm zur Reaktivierung von Bahnstrecken erarbeiten
SPD und Grüne im Landtag haben sich zum Ziel gesetzt, in dieser Legislaturperiode einst stillgelegte Bahnstrecken zu reaktivieren. Dadurch soll es den Menschen vor allem auch in ländlichen Gebieten Niedersachsens ermöglicht werden, vermehrt auf bedarfsgerechte und nachhaltige Mobilitätangebote zurückzugreifen.
Neue Chancen
für die Region
„Das eröffnet auch in unserer Region neue Chancen“, sagt die Grünen-Landtagsabgeordnete Nadja Weippert aus dem Landkreis Harburg. Die positiven Erfahrungen mit dem Neun-Euro-Ticket hätten gezeigt, dass viel mehr Menschen als bisher bereit sind, die Bahn zu nutzen. Daran soll auch mit der Einführung des 49-Euro-Tickets angeknüpft werden. Die Landesregierung will erreichen, dass sich die Zahl der Fahrgäste im Nahverkehr von heute bis 2030 verdoppelt. Dafür, so Weippert, sei es gerade in der Fläche dringend nötig, die Angebote der Bahn auszubauen.
Frühere Verbindungen wieder zum Leben zu erwecken, sei ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Mobilitätswende. In der Vergangenheit seien Strecken häufig zu voreilig mit dem Hinweis auf mangelnde Wirtschaftlichkeit stillgelegt worden. „Diese Fehler lassen sich jetzt heilen“, findet Weippert.
Lenkungskreis soll
Programm erarbeiten
Der rot-grüne Antrag sieht vor, dass ein sogenannter Lenkungskreis aus Mitgliedern des Landtages, des Nahverkehrsbündnisses sowie Expertinnen und Experten ein Programm zur Reaktivierung von Bahnstrecken erarbeitet. Kommunen sollen dabei unterstützt werden, Machbarkeitsstudien auszuarbeiten. „Weil die Fördersätze des Bundes auf bis zu 90 Prozent der Baukosten erhöht wurden, ist die Zeit jetzt günstig“, sagt die Grünen-Politikerin und kommunalpolitische Sprecherin Weippert.
Außerdem seien die Mittel des Bundes aufgestockt worden, sodass jetzt eine Milliarde Euro jährlich zur Verfügung stehe, von 2025 an sogar zwei Milliarden Euro.
Neue Bahnhöfe in
Jesteburg und Ramelsloh
Im Landkreis Harburg wird schon seit Langem eine Reaktivierung der Bahnstrecke von Buchholz nach Hamburg-Harburg gefordert. „Mit neuen attraktiven Bahnhöfen in Jesteburg und Ramelsloh würde der Mobilitätswende im Kreis ein richtiger Schub verpasst“, findet Nadja Weippert. Schon bei der letzten Evaluierung wurde dieser Strecke großes Potenzial bescheinigt, zur Reaktivierung fehlt bislang aber noch ein Überwerfungsbauwerk in Meckelfeld, das bis 2027 gebaut werden soll. Weitere in Frage kommende Strecken sind die Verbindung Tostedt-Heidenau-Sittensen-Zeven sowie die Bahnstrecke Winsen-Salzhausen-Bispingen-Soltau. „Dies wären nicht nur touristisch äußerst attraktive Strecken, sondern sie würden vielen ländlichen Regionen nach Jahrzehnten wieder einen Bahnanschluss ermöglichen“, ist sich die Abgeordnete über die Notwendigkeit sicher.
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