Kreissportbund fordert
Sportstätten bedarfsgerecht planen

KSB-Vorsitzender Uwe Bahnweg | Foto: Fotoschmiede Tostedt
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Sportstätten und Bewegungsräume sichern und bedarfsgerecht verbessern - das fordert Uwe Bahnweg, Vorsitzender des Kreissportbundes (KSB) Harburg-Land. Er möchte den Sport nach vorn bringen und das Ehrenamt stärken. Daher hat er im April 2021 die Erstellung eines Sportentwicklungsplans beim Landkreis Harburg beantragt. Der Kreistag hat beschlossen, im ersten Schritt 72.000 Euro, davon 10.000 Euro über Landessportfördermittel, in das Konzept zu investieren. Der Auftrag für eine erforderliche Bestandserhebung wird voraussichtlich in der kommenden Woche erteilt.

185 Sportvereine mit
mehr als 85.000 Mitgliedern

Im Landkreis Harburg gibt es 185 Sportvereine mit mehr als 85.000 Mitgliedern, davon ca. 33.000 Kinder und Jugendliche. "Sie übernehmen in der Gesellschaft nicht nur die Funktion einer Sportorganisation, sondern engagieren sich in vielfältiger Weise auch in den wichtigen Bereichen Integration und Inklusion", sagt Uwe Bahnweg.

Der organisierte Sport muss sich aber ständig neuen Herausforderungen stellen, u.a. wandelt sich das Freizeitverhalten aufgrund von Veränderungen in der Arbeitswelt und bei Schulstrukturen. Durch die Pandemie seien diese Prozesse beschleunigt worden mit negativen Folgen für den Vereinssport. "Daher gilt es, eine Sportentwicklungsplanung schnellstmöglich in den Fokus zu nehmen", schreibt Bahnweg in seinem Antrag.

Bedarfsgerechte Planung
verhindert Fehlinvestitionen

Dafür müsse es zunächst eine Bestandserhebung der in Vereinen und Schulen angebotenen Sportarten, der vorhandenen Sportstätten und Bewegungsangeboten in der Natur sowie der Art und Weise des Sporttreibens geben. Mit einer bedarfsgerechten Sportentwicklungsplanung könnten Fehlinvestitionen verhindert werden. Der Landkreis Harburg könne einen nachhaltigen, ökonomischen, sportfachlichen, sozialen und politischen Gewinn erzielen, meint Bahnweg.

Das findet auch Landrat Rainer Rempe: "Der Sportentwicklungsplan wird eine gute Grundlage bilden, um Sportangebote künftig noch besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen, Fördermittel noch gezielter einzusetzen und das Sportgeschehen im Landkreis Harburg noch besser zu koordinieren“, sagte er bei der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen Kreis und KSB.

Mit dem Plan allein ist es nicht getan, danach muss er auch in die Umsetzung. "Wir hoffen, dass bis Ende des Jahres Ergebnisse vorliegen", sagt der KSB-Vorsitzende.


Visionen für den Sport

Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es keine sportliche Großveranstaltung im Landkreis Harburg. Dies soll sich nach dem Willen des KSB im Jahr 2025 ändern. Der KSB plant die Bewerbung für einen DOSB-Sportabzeichentag, einen „Tag des Sportes des Landes Niedersachsen“ und wieder einen Sportivationstag. Damit soll die Vielfalt des Sports im Landkreis Harburg dargestellt und den Bewohnern Lust auf eine Teilnahme gemacht werden.
Insbesondere bei der Planung und Durchführung des DOSB-Sportabzeichentages und des „Tag des Sportes des Landes Niedersachsen“ schlägt Uwe Bahnweg die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft Sport im Ausschuss für Schule und Sport vor, analog zur AG für die Schulformen.

Bitte um Zuschusserhöhungen

Am 29. Juni findet wieder der Sportivationstag statt, ein Spiel- und Sportfest für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Diesmal werden rund 800 Teilnehmer erwartet, was eine umfangreiche Organisation erfordert und viele Helfer. Um Teilnehmende, Betreuer und Helfer - insgesamt ca. 1.200 Personen - während der Veranstaltung mit Essen und Getränken zu versorgen, bittet deer KSB um Unterstützung in Höhe
von 2.000 Euro, womit zumindest ein Teil der Bewirtungskosten gedeckt werden könne.

Der KSB erhält vom Landkreis Harburg seit fast 15 Jahren 152.000 Euro zur Unterstützung der Vereine - das waren 2019 ca. 8,5 Prozent der Ausgaben der Vereine für die Übungsleitergelder. Seitdem sind die Ausgaben der Vereine für die Übungsleiter auch noch weiter gestiegen. "Wenn man nun nur den Inflationsausgleich der letzten sechs Jahre zugrunde legt, dann müsste der Betrag schon jetzt eigentlich bei 188.000 Euro liegen. Daher bitten wir, ab dem Jahr 2024 diese Übungsleiterbeihilfe des Landkreises auf 199.000 Euro zu erhöhen", erläutert Bahnweg.

Gleichzeitig bat er den Ausschuss darum, sich auch für eine Erhöhung der Sportgeräteförderung ab dem Jahr 2024 einzusetzen und die bisherige Förderung von 25.000 auf 33.000 Euro zu erhöhen. Auch bei Sportgeräten sind die Preise durch Inflation und Lieferkettenprobleme stark gestiegen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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