Winsen
Anklage lautete auf verbotenes Glücksspiel
Hat ein Kneipier in Meckelfeld in seinen Räumen unerlaubtes Glücksspiel betrieben? Um diese Frage ging es jetzt vor dem Amtsgericht Winsen. Und die Verhandlung fand ein kurioses Ende.
Angeklagt war ein Serbe (34), der die Kneipe gepachtet hatte. Der Vorwurf: In einem Hinterraum der Gaststätte soll er drei sogenannte Fun-Gamer und einen Automaten für Sportwetten betrieben haben. Aufgeflogen ist die Sache im Mai vergangenen Jahres, als Polizei und Steuerfahndung die Kneipe nach einem anonymen Hinweis durchsuchten - und fündig wurden. Die Beamten stellten die Automaten und knapp 2.800 Euro Bargeld daraus sicher und leiteten ein Verfahren gegen den Serben ein.
Jetzt kam es zum großen Showdown vor Gericht. Während sich der Angeklagte in Schweigen hüllte, überzeugte sein Verteidiger den Richter und den Staatsanwalt davon, dass die Sache überhaupt nicht so klar wäre, wie die Anlage ausweisen würde. Ein Knackpunkt: Bei der Razzia wurde der Serbe gar nicht angetroffen, wohl aber der Vorbesitzer der Kneipe, der angab, er sollen, solange der Chef nicht da sei, auf die Automaten aufpassen. Von daher könne es auch sein, dass der Vorbesitzer, Angehöriger einer polizeibekannten Großfamilie, Betreiber der Automaten wäre.
Nach einem langen juristischen Tauziehen einige man sich schließlich darauf, dass der Angeklagte auf die sichergestellten Automaten und das sichergestellte Geld verzichtet und ihm Gegenzug das Verfahren gegen ihn eingestellt wird.
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