Einbruchszahlen steigen immer weiter an

Die Zahl der Einbrüche nimmt immer erschreckendere Dimensionen an | Foto: Polizei
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thl. Landkreis. Im vergangenen Jahr hatte die Zahl der Einbrüche mit 1.146 erfassten Fällen einen traurigen Höchststand erreicht. Jetzt der nächste Schock: Der Trend setzt sich unverändert fort. Im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg, zu der auch die Landkreise Harburg und Stade gehören, gab es im ersten Quartal einen Anstieg der Taten gegenüber zum Vorjahr um satte 30 (!) Prozent.
Eine Zahl, die fast eins zu eins auf den Landkreis Harburg zu übertragen ist. Das bestätigt Sprecher Johannes Voskors dem WOCHENBLATT auf Nachfrage. Genaue Zahlen wolle er nicht nennen. Dafür aber die Einbruchs-Schwerpunkt: In Neu Wulmstorf, Tostedt, Seevetal und Buchholz leben Hausbewohner am unsichersten.
Im Landkreis Stade sei der Anstieg nicht so drastisch. Das sei der ländlichen Struktur geschuldet, so ein Beamter. Die Einbruchsschwerpunkte würden in den Städten Stade und Buxtehude liegen.
Die meisten Taten werden nach wie vor durch überörtliche, reisende Tätergruppen begangen. Da ist der Landkreis Harburg mit seinen 16 Autobahnabfahrten und der Nähe zur anonymen Großstadt Hamburg natürlich ein "Paradies" für die Gangster, können sie doch schnell flüchten. Im Gegenzug macht diese Situation die Fahndung für die Polizei aber schwer. Die Polizeiinspektion Harburg hat seit längerer Zeit eine eigene Ermittlungsgruppe, die sich mit dem Phänomen Wohnhauseinbruch beschäftigt. Diese arbeitet eng mit der "Soko Castle" aus Hamburg zusammen. Gemeinsam konnte man schon den einen oder anderen Erfolg verbuchen und Einbrecher hinter Schloss und Riegel bringen. Trotzdem liegt die Aufklärungsquote nur bei etwa mageren 20 Prozent. Hinzu kommt: Die Einbruchsbanden sind gut organisiert. "Das ist teilweise wie bei einer Hydra - nimmst du einen fest, sind wenig später zwei neue Täter aktiv", so ein Fahnder zerknirscht.
Die Justiz versucht mittlerweile auch viel, um Einbrecher abzuschrecken und verhängt schnell lange Freiheitsstrafen ohne Bewährung. Der gewünschte Erfolg ist bisher jedoch ausgeblieben.
Und auch der Fortschritt der Technik spielt den Einbrechern in die Karten. Fanden sie früher bei Einbrüchen kein Schmuck oder Bargeld, schleppten sie schon mal den großen Röhrenfernseher weg. Das fiel natürlich auf. Heute sind Handy, Laptop und Co. schnell und unscheinbar im Rucksack verstaut.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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