Auf der Bahnstrecke Lüneburg - Winsen
Jugendlicher zwang Metronom-Zug zur Vollbremsung

Ein 16-Jähriger überquerte am Donnerstagnachmittag im Lüneburger Stadtgebiet die Gleise der Bahnstrecke Lüneburg - Winsen und zwang dadurch einen Metronom-Zug zur Vollbremsung gesorgt. Die Bundespolizei ermittelt nun gegen den Jugendlichen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Ersten Erkenntnissen der Lüneburger Bundespolizei zufolge fuhr der Lokführer mit etwa 60 km/h durch das Lüneburger Stadtgebiet. Als er eine Person im Gleisbereich erkannte, gab er ein lautes Achtungssignal mit der "Zughupe" ab und leitete sofort die Schnellbremsung ein. Der Jugendliche konnte die Gleise noch rechtzeitig verlassen und stand anschließend zwischen Lärmschutzwand und Zug. Der Lokführer informierte die Bundespolizei.

Von den rund 500 Reisenden im Zug wurde nach derzeitigem Kenntnisstand durch den unvorhergesehenen Stopp niemand verletzt.

Gegenüber der Bundespolizeistreife erklärte der Schüler, dass er nach Schulschluss auf dem Heimweg einen Trampelpfad entlang der Gleise genutzt habe. Er habe wissen wollen, was sich auf der anderen Seite der Gleise befände und diese daher überquert. Zu spät habe er erkannt, dass es auf der anderen Seite aufgrund der Lärmschutzwand kein Weiterkommen gab. Der Jugendliche wurde von den Ordnungshütern nach Hause gebracht, wo ihn die Polizei im Beisein seiner Eltern über die Gefahren auf Bahnanlagen und über das eingeleitete Ermittlungsverfahren aufklärte.

Die Bundespolizei warnt aus diesem Anlass erneut vor den Gefahren, die von Bahnanlagen und dem Zugverkehr ausgehen. Sie bittet Erwachsene, ihre Kinder darüber aufzuklären. Zu solchen Gefahren zählen unter anderem unterschätze Zuggeschwindigkeiten, die Sogwirkung von durchfahrenden Zügen, Hochspannungsstrom, die Sturzgefahr in Bahngleise oder zwischen Züge und Bahnsteigkante. Das Betreten von Bahngleisen, der Aufenthalt in nicht für Reisende vorgesehenen Bereichen, Spielen, Toben oder das Auflegen von Gegenständen auf Bahngleise, die sich bei Zugdurchfahrt zu regelrechten "Geschossen" entwickeln, seien schnell lebensgefährlich. Auch ein vermeintlich besonders "cooles" Selfie in Gleisen, an Masten mit Starkstromleitungen oder mit vom Bahnsteig in den Gleisbereich baumelnden Beinen sei es nicht Wert, sich in akute Lebensgefahr zu bringen.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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