Weiden und Eichen müssen weichen
Bauvorbereitungen zur Verstärkung der Schutzdeiche starten in Winsen

Zumindest ein Teil der Kopfweidenreihe am Winsener Peerweg muss entfernt werden, um die Schutzdeiche an der Luhe verstärken zu können | Foto: Weede/NLWKN
  • Zumindest ein Teil der Kopfweidenreihe am Winsener Peerweg muss entfernt werden, um die Schutzdeiche an der Luhe verstärken zu können
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Noch in diesem Jahr soll der geplante Aus- und Neubau der Schutzdeiche entlang der Luhe im Raum Winsen starten. Doch die Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Fluss-Anrainer hat ihren Preis: Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen für den ersten Abschnitt des Projektes müssen im Winsenser Ortsteil Roydorf in den kommenden Wochen mehrere Bäume gefällt werden. Das teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg mit. Er setzt das mehrstufige Bauvorhaben im Auftrag des Deich- und Wasserverbands Vogtei Neuland um.

Im Rahmen des ersten Bauabschnitts, für den die eigentlichen Deichbauarbeiten ab dem Herbst geplant sind, stehen die rechtsseitigen Schutzdeiche zwischen der Brücke "In'n Dörp“ in Roydorf und der Bahnbrücke in Winsen im Fokus. Auf dem etwa 1.800 Meter langen Abschnitt sollen die Verwallungen der Luhe 2025 und 2026 in zwei Etappen erneuert werden. Der erste Abschnitt beginnt in Roydorf und ist rund 600 Meter lang. Ziel ist es, den Schutz der Stadt Winsen und vor allem des Krankenhauses vor Überflutungen deutlich zu verbessern. „Die hier aktuell vorhandenen Deiche müssen hinsichtlich Abmessungen und Aufbau dem heutigen Stand der Technik angepasst werden“, unterstreicht Verbandsvorsteher Christoph Sander den Handlungsbedarf.

Die wesentlichen Defizite an den bisher vorhandenen Hochwasserschutzanlagen bestehen vor allem in einer teils fehlenden Kleiabdichtung, zu steilen Böschungsneigungen und fehlenden Deichverteidigungswegen.

Im Zuge der in der kommenden Woche beginnenden Räumung des Baufeldes müssen insbesondere einige Kopfweiden und Eichen weichen, um den Weg für die Arbeiten freizumachen. „Unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses wurden die Bäume selbstverständlich vorab in Bezug auf Fledermäuse, Brutvögel und weitere baumbewohnende Arten untersucht“, versichert Antonia Kachel vom NLWKN in Lüneburg. Konkret entnommen werden müssen demnach ein Teil der Kopfweidenreihe sowie drei Eichen am Peerweg. Neben Ersatzpflanzungen der entnommenen Bäume sind noch in diesem Jahr weitere umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Zuge der Baumaßnahmen geplant, um die Auswirkungen der Entnahmen für die Natur möglichst verträglich zu gestalten.

Das jetzt in Vorbereitung befindliche Hochwasserschutzprojekt basiert auf dem Rahmenentwurf zum Ausbau und Neubau der Schutzdeiche an Ilmenau, Luhe und Seeve. Als Schutzdeiche bezeichnen die Experten dabei jene Deiche und Verwallungen auf der Binnenseite von Sperrwerken, die dem Schutz der Küstenregion vor Flusshochwassern dienen, weil das Oberwasser bei Schließung des Sperrwerks im Sturmflutfall nicht abfließen kann.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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