Museum in Winsen sucht nach Andenken und Erlebnissen aus der Nachkriegszeit
thl. Winsen. "Durchstarten nach dem Zweiten Weltkrieg“ - unter diesem Titel eröffnet das Museum im Marstall am Sonntag, 27. Februar, eine Ausstellung, die sich der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur ersten Gewerbeausstellung in Winsen 1949 widmet.
Die späten 1940er Jahre waren eine Zeit des großen Umbruchs. Nicht nur die Gesellschaft stand vor neuen Herausforderungen und musste sich neu formieren. Auch die Wirtschaft erfuhr unter anderem durch die Währungsreform einen neuen Aufschwung. Für die Ausstellung und um die wichtige Zeitepoche generell zu dokumentieren, sucht das Museum nach Erinnerungsstücken und persönlichen Andenken aus der Zeit von 1945 bis 1949.
Viele Menschen sind in den 1940er Jahren aus ihrer Heimat vertrieben worden und haben in Winsen und der Umgebung ein neues Zuhause gefunden. Andere erinnern sich an Lebensmittelknappheit und Einschränkungen in den Jahren nach dem Krieg. Kleider aus Zuckersäcken oder Fallschirmseide, gefärbte Wehrmachtsmäntel und vieles mehr zeugen davon. Die Erlebnisse der Menschen aus Winsen und Umgebung spiegeln sich in solchen Gegenständen und das Museum ist dankbar für Leihgaben oder Schenkungen aus dieser Zeit. Dabei sind Lebensmittelkarten, alte Reichsmark oder Kleidungsstücke genauso relevant wie das geliebte Kuscheltier, das die Flucht überstanden hat, oder Erinnerungen an den Einmarsch der Alliierten in die Stadt.
Auch für die späteren 1940er Jahre sind noch Lücken in der Geschichte Winsens und Umgebung zu füllen, die den Neubeginn nach 1945 und die beginnende Wirtschaftswunderzeit markieren. Manche Firmengründung fiel in diese Jahre. Über Unterlagen aus dieser Zeit freut sich das Museum ebenso wie über damals neu angeschaffte Möbel oder Gegenstände, wie Rosenthaler Porzellan, ein Radiogerät oder Verpackungen von Parfum oder Seife, die man sich endlich wieder gönnen und kaufen konnte.
Das Museum freut sich über eine Kontaktaufnahme mit der Museumsleiterin Ilona Johannsen unter Tel. 04171 - 3419 oder per Mail an johannsen@museum-im-marstall.de.
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