Mit KI-gesteuertem Feldarbeit-Roboter
Winsener Leonel Hesse ist Landessieger bei "Jugend forscht"

- Bei der Preisverleihung: Preisträger Leonel Hesse (2. v. re.) sowie (v. li.) Maria Schütte (Technische Universität Clausthal, Patenbeauftragte der Forschungsprojekte), Dr. Daniel Osewold (Landeswettbewerbsleiter "Jugend forscht") und Juror Dr. Sven Boekhoff
- Foto: Hesse
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Mit einer "Feld-Forschung" der besonderen Art wurde Leonel Hesse (15) vom Gymnasium Winsen Landessieger beim jüngsten "Jugend forscht"-Wettbewerb. Er hat einen kostengünstigen, per Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerten Roboter gebaut, der auf Feldern unerwünschte Pflanzen umweltfreundlich mithilfe von Objekterkennung mechanisch oder per Laser entfernen kann. Bei der Preisverleihung in Clausthal-Zellerfeld wurde Leons Werk zum besten interdisziplinären Projekt gekürt.
Beim in diesem Jahr von der Technischen Universität Clausthal ausgerichteten Landeswettbewerb präsentierten 66 Jungforscher insgesamt 42 Projekte.
"Die Idee für das Entwickeln des Roboters entstand aus einem Projekt über Robotik in der Landwirtschaft. Ich hielt die Idee, einen solchen Roboter zu entwickeln, für eine interessante technische Herausforderung", erklärt Leonel gegenüber dem WOCHENBLATT. Seit etwa anderthalb Jahren arbeite er an dem Roboter. "Die größte Herausforderung stellt das Objekterkennungsmodell - die KI - dar, da diese selbst trainiert wird und auch die Daten für das Training selber erstellt werden müssen. Dafür musste ich bereits über 2.000 Bilder und dazugehörige Infos eingeben." Der Roboter erkenne über speziell dafür trainierte Objekterkennungsmodelle (KI) Nutzpflanzen und entferne die zwischen ihnen wuchernde Begleitvegetation mithilfe rotierender Schlegelmesser.
Die aktuelle Version seines "Feldarbeiters" sei - so Leonel - vorwiegend bei Indoor-Versuchen getestet worden. Dabei habe der Roboter an im Gewächshaus in Reihenkästen angezogenen Maispflanzen das Abfahren der Reihen simuliert. Fahrtests seien zuvor schon auf brachliegenden Feldern erfolgt. "Versuche auf Maisfeldern sollen ab Mai durchgeführt werden. Eine frühere Version wurde bereits auf Zuckerrübenfeldern getestet."
Für den Landessieg bei "Jugend forscht" erhielt Leonel ein Preisgeld von 250 Euro sowie weitere 250 Euro für den Sonderpreis "Umwelttechnik". Die Realisierung seines Projektes habe jedoch "schon deutlich mehr gekostet", räumt er ein. Er und neun weitere Landessieger aus Niedersachsen haben sich für das "Jugend forscht"-Bundesfinale qualifiziert, das vom 29. Mai bis 1. Juni in Hamburg stattfindet. Ausrichter sind die Stiftung "Jugend forscht e. V." und die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg als Bundespate. Premiumförderer der Siegerehrung ist die Lufthansa Technik AG. "Da ich davon ausgehe, dass viele sehr interessante Projekte antreten, freue ich mich in erster Linie über die Qualifizierung zur Teilnahme an der Bundesrunde", sagt Leonel. "Meine Chance auf eine Platzierung oder einen Preis kann ich daher schwer einschätzen."



Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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