Vor der Bundestagswahl
Winsener Realschüler beteiligen sich an bundesweiter Juniorwahl

Der Wahlvorstand der Eckermann-Realschule bei den Vorbereitungen für die Juniorwahl (v. li.): Tim Füsser (8b), Lara Matthies (8b), Amelie Müller (9b), Mathilda Sander (8b) und Adrian Schomburg (9b) | Foto: Manuela Zöllick
  • Der Wahlvorstand der Eckermann-Realschule bei den Vorbereitungen für die Juniorwahl (v. li.): Tim Füsser (8b), Lara Matthies (8b), Amelie Müller (9b), Mathilda Sander (8b) und Adrian Schomburg (9b)
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Die Winsener Johann-Peter-Eckermann-Realschule beteiligt sich am 20. Februar an der bundesweiten Juniorwahl 2025. Anlass ist die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar. Bei dem Junior-Projekt zur politischen Bildung werden rund 300 Winsener Schüler unter dem Motto "An die Urne! Fertig, los" ihre Stimmen in einer realitätsnahen Wahlsimulation abgeben. "Die Teilnahme an diesem Projekt ermöglicht es den Jugendlichen, demokratische Prozesse hautnah zu erleben, und fördert ihr politisches Bewusstsein", erklärt Eckermann-Realschulleiter Andreas Neises. 

Die Juniorwahl wird seit 1999 durchgeführt. Niedersachsen verzeichnet in diesem Jahr mit über 800 teilnehmenden Schulen eine Rekordbeteiligung.

In Winsen organisiert Politiklehrerin Kaja Wussow gemeinsam mit dem schuleigenen Wahlvorstand alle notwendigen Abläufe, um den Wahlprozess möglichst authentisch nachzubilden. „Es müssen Wahlbenachrichtigungen erstellt und Wählerverzeichnisse angelegt werden, bevor es nach der Wahl ans Auszählen der Stimmen geht", erörtert Wussow die Arbeitsschritte. Die Organisation orientiere sich dabei stark an der Bundestagswahl.
Doch nicht nur die organisatorischen Aspekte - so Wussow - stellten eine Herausforderung dar. Auch der Politikunterricht sei stark von der bevorstehenden Wahl geprägt. Mit nur 45 Minuten Politikunterricht pro Woche reiche die Zeit nicht aus, um alle Themen in ihrer Komplexität zu behandeln. Die Bundestagswahl sei dennoch eine sehr gute Möglichkeit für einen lebhaften und praxisnahen Politikunterricht, der Demokratie erlebbar mache.

Um den Schülern eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen, steht neben dem regulären Unterricht auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung zur Verfügung. Dieses Online-Tool hilft den Jugendlichen, ihre eigenen politischen Standpunkte mit den Wahlprogrammen der Parteien abzugleichen. Auch im Unterricht wird der Wahl-O-Mat intensiv genutzt.

Zusätzlich profitieren die Schüler von einer Reihe externer Informationsangebote. So organisieren etwa die Berufsbildenden Schulen Winsen gemeinsam mit dem rotierenden Jugendrat und dem Jugendzentrum "Egon's" die Erstwählerveranstaltung „Mein erstes Mal!“, in der sich alle Kandidaten des Wahlkreises vorstellen und den jungen Leuten Rede und Antwort stehen. Die meisten Eckermann-Realschüler sind laut Andreas Neises noch nicht wahlberechtigt. Dennoch zeigten die Jungen und Mädchen großes politisches Interesse. Gerade durch die genannten Veranstaltungen und die Möglichkeit, per Livestream daran teilzunehmen, würden sie frühzeitig an politische Prozesse herangeführt. Politik sei schließlich ein Thema, das oft auch im familiären Umfeld diskutiert werde.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg lobt das große Engagement der Schulen bei der Juniorwahl 2025: „Diese Rekordbeteiligung ist ein großartiges Signal. Sie zeigt, wie wichtig politische Bildung ist und wie groß das Interesse junger Menschen an politischen Prozessen sein kann."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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