Winsen
Eigentümer vom Riedels Eck bleibt stur
Schandfleck "Riedels Eck" bleibt der Stadt weiter erhalten / Masterplan gerät ins Stocken
thl. Winsen. Der Schandfleck "Riedels Eck" an der Kreuzung Bahnhofstraße/Lüneburger Straße ist Teil des im Oktober 2018 beschlossenen Masterplans "Bahnhofstraße und Bahnhofsumfeld". Doch alle Hoffnungen, dass die ehemalige Eckkneipe bald abgerissen und durch einen ansehnlichen Neubau ersetzt wird, scheinen vergebens. Nachdem sich schon mehrfach Investoren daran versucht haben, mit dem in der Schweiz ansässigen Eigentümer ins Geschäft zu bekommen (das WOCHENBLATT berichtete), hat nun auch die Stadt mehrere Versuche unternommen.
"In der Vergangenheit fanden Schriftverkehre zwischen der Stadtverwaltung und dem Eigentümer statt, bei denen jedoch keine Einigung erzielt werden konnte. Das letzte Schreiben wurde vor knapp zwei Jahren versandt", heißt es in einer Vorlage für den zuständigen Planungsausschuss, der am Montag, 13. Juli, um 18 Uhr im Marstall tagt.
Das Problem der Stadt: Derzeit lassen sich keine baurechtswidrigen bzw. verwahrlosten Zustände ausmachen, sodass die Verwaltung in dieser Angelegenheit weiterhin handlungsunfähig bleibt. Eine rechtliche Prüfung hinsichtlich der bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Möglichkeiten sei zwar erfolgt, hatte aber das Ergebnis, dass sich derzeit kein Instrumentarium zielgerichtet einsetzen lassen kann, um eine Verbesserung der Situation zu erzielen.
Doch nicht nur an dieser Stelle gerät die Aufwertung des Bahnhofsumfeldes ins Stocken. Das Bauvorhaben "Hanseeck" (Kreuzung Bahnhofstraße/Hansestraße) wird derzeit krisenbedingt nicht umgesetzt. "Mit einer zukünftigen Entwicklung der Fläche ist jedoch weiterhin – entsprechend der erteilten Baugenehmigung – zu einem späteren Zeitpunkt zu rechnen", heißt es.
Bei der Festlegung von Gestaltungsempfehlungen für die Bebauung in der Bahnhofstraße hakt es ebenfalls. "Die Erarbeitung eines Entwurfes von Gestaltungsempfehlungen konnte aus Kapazitätsgründen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewerkstelligt werden", teilt die Verwaltung mit. "Jedoch kann ein erster Vorentwurf zur Vorlage im zuständigen Fachausschuss unter Berücksichtigung der notwendigen Vorarbeiten wie Recherche und Dokumentation vor Ort voraussichtlich gegen Ende 2020 durch eine externe Unterstützung erarbeitet werden." Mit der Vorlage eines Entwurfs der Gestaltungsempfehlungen sei erst im Laufe des Jahres 2021 zu rechnen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.