Brief an Bundesministerin Lemke
FDP fordert effektives Wolfsmanagement

In einem Brief haben der Vorstand des FDP-Kreisverbands Harburg-Land und die Kreistagsfraktion der Freidemokraten Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) aufgefordert, den Weg für ein "längst überfälliges, effektives" Wolfsmanagement für Niedersachsen und den Landkreis Harburg freizumachen.
Der Wolf sei zu einer existentiellen Bedrohung der Weidetierhaltung in Niedersachsen geworden, betonen die Freidemokraten. Allein im Jahr 2023 seien 1.421 Weidetiere von Wölfen verletzt oder getötet worden, vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde. Das sei ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber 2022 gewesen. 
Der Wolf ist bisher streng durch das Naturschutzgesetz geschützt, das ausnahmsweise Abschüsse zulässt. Das aktuelle Hin und Her um die Tötung eines einzelnen Wolfes offenbare die ganze Untauglichkeit der bisherigen gesetzlichen Regelungen. „Die Praxis zeigt, dass alle Maßnahmen des Herdenschutzes früher oder später von Wölfen überwunden werden. Angriffe an Herdenschutzhunden vorbei zeigen die ganze Intelligenz und Anpassungsfähigkeit der Wolfsrudel“, erläutert FDP-Kreistagsmitglied Dr. Wolff-Dietrich Botschafter. Wölfe müssten in Zukunft als grundsätzlich bejagbares Wild ins Bundesjagdgesetz aufgenommen werden. Unabdingbare Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das Bundesumweltministerium der EU-Kommission den „guten Erhaltungszustand“ des Wolfes melde.
Die FDP fordert Bundesumweltministerin Lemke auf, anlässlich der EU-Umweltministerkonferenz im Juni genau das zu tun. Dann werde der Wolf von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zurückgestuft.
Erst nach dieser Festlegung ließen die EU bzw. der Europäische Gerichtshof den Mitgliedsländern weitgehend freie Hand bei der Entwicklung eigener Wege eines Wolfsmanagements. So hätten Norwegen und Schweden strikte Obergrenzen, Schweden akzeptierte nicht mehr als 300 Wölfe landesweit. „Wolfsentnahmen sind auch ein Beitrag zum Tierschutz, denn sie reduzieren Wolfsangriffe auf Schafherden, in deren Folge halb zerrissene Schafe oft nächtelang auf ihre Euthanasie warten müssen“, so der Tierarzt Dr. Botschafter.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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