Nach fast 50 Jahren beim Landkreis Harburg
Reiner Kaminski geht in den Ruhestand
Hartz IV-Reform, Flüchtlingskrisen, Corona-Pandemie: Wenn sich Reiner Kaminski zum Ende dieses Monats nach fast 50 Jahren bei der Kreisverwaltung in den Ruhestand verabschiedet, kann er auf viele große Herausforderungen zurückblicken. Denn in über 20 Jahren als Fachbereichsleiter Soziales und davor als Leiter der Abteilung Jugend und Familie und des Sozialamtes stand er oft in der ersten Reihe, wenn es galt,
Reformen umzusetzen oder Krisen zu bewältigen. „Reiner Kaminski hat in seiner Zeit beim Landkreis Harburg viele schwierige Situationen gemeistert und dies stets mit großer Kompetenz, einer guten Portion Pragmatismus, viel Offenheit für Neues und nicht zu vergessen politischem Fingerspitzengefühl und einem guten Blick für seine Mitarbeitenden“, lobt Landrat Rainer Rempe, der gemeinsam mit Reiner Kaminski auch viele Jahre eng im Verwaltungsvorstand zusammengearbeitet hat. „Daneben hat er aber auch die Chance genutzt, Entwicklungen selbst voranzubringen und erfolgreiche Projekte anzustoßen – ich denke da nur an das Coaching-Projekt ‚My life‘, die Gründung unseres Recyclingunternehmens ‚Re-El‘ und allem voran natürlich der Initiative ‚stadtlandpraxis‘“, so Rempe weiter.
Kreativ sein und Menschen helfen
Reiner Kaminski begann seine Ausbildung beim Landkreis Harburg nach seinem Realschulabschluss im Jahr 1974 und qualifizierte sich später mit einem Studium an der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege weiter. Ende der 1980er Jahre wechselte er vom Bau- in das Sozialamt, dessen Leitung er 1996 übernahm. 1998 wurde er dann Leiter der Abteilung Jugend und Familie und 2002 schließlich Bereichsleiter Soziales. „Mir hat es immer besondere Freude gemacht, kreativ zu sein und Ideen zu entwickeln, um Menschen zu helfen und Entwicklungen positiv zu beeinflussen“, erinnert sich Kaminski. Daher liegen ihm auch Projekte wie der Sozialbetrieb Re-El besonders am Herzen. „Dort werden nicht nur Elektro- und Elektronikschrott verwertet und gut erhaltene Möbel und Einrichtungsgegenstände an neue Besitzer weitergegeben – Re-El eröffnet vor allem Menschen im Rahmen des zweiten Arbeitsmarktes neue Perspektiven für eine bessere Zukunft“, erzählt Kaminski. Untrennbar ist sein Name auch mit der erfolgreichen Initiative „stadtlandpraxis“ verbunden, durch die seit 2012 über 60 Hausärztinnen und Ärzte und über 30 Weiterbildungsassistenten für eine Tätigkeit im Landkreis Harburg begeistert werden konnten. „Uns war damals klar, dass wir selber aktiv werden müssen, wenn wir dem Ärztemangel begegnen wollen“, so Reiner Kaminski, der auch persönlich immer in engem Austausch mit der Ärzteschaft und den Krankenhäusern im Landkreis stand.
Der Ruhestand aktiv genießen
In den zurückliegenden Jahren waren es vor allem die Corona-Pandemie, die Folgen des Krieges gegen die Ukraine und der deutliche Anstieg der Flüchtlingszahlen, die den Arbeitsalltag von Kaminski prägten. „Reiner
Kaminski war immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er hat durch fundierte Kenntnisse und sachliche Argumente überzeugt, hat immer den Überblick behalten, gerne das direkte Gespräch gesucht und genoss
dadurch großes Vertrauen“, hebt Landrat Rainer Rempe hervor. In seinem Ruhestand freut Reiner Kaminski sich besonders darauf, eigener Herr über seinen Kalender zu sein. Er möchte sich vor allem mehr Zeit für
Sport, Reisen und Konzerte nehmen. Nach beinahe fünf Jahrzehnten bedeutet der Abschied von der Kreisverwaltung schon einen großen Einschnitt. „Aber ich bin froh, den Fachbereich in gute Hände übergeben zu können“, sagt Kaminski. Für den Bereich Soziales ist jetzt Kreisrätin Ana Cristina Bröcking verantwortlich.
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