Winsen
SPD kritisiert Bücherei-Kritiker
"Wer in den vergangenen Wochen in Winsen die Zeitung aufschlägt oder einfach auf dem Markt einkauft, kommt an diesem Thema nicht vorbei: Die neue Stadtbibliothek", sagt Thomas Bohn, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Winsen. "Es fällt allerdings auf, dass weniger über ein verbessertes kulturelles Angebot in der Stadt diskutiert wird, sondern über zu fällende Bäume oder über die Größe. In der öffentlichen Diskussion klingt das so, als würde die Welt in Winsen untergehen, kein Baum mehr stehen und ein riesiges Gebäude die Stadt verunstalten."
Jetzt mischt sich der Ortsverein der Sozialdemokraten in die Diskussion um den Neubau der Stadtbücherei ein und kritisiert die Kritiker des Standortes deutlich. "Immer ist es hilfreich, sich genau zu informieren, z.B. dass der Stadtrat weder über den Bau noch über das Fällen von Bäumen, sondern nur über den Bebauungsplan entschieden hat, um dort eventuell die neue Stadtbibliothek entstehen zu lassen. Das heißt, Polemik und Hektik ist völlig unangebracht und überzogen", echauffiert sich die SPD-Vorsitzende Ursula Caberta.
Ein Blick in die Vergangenheit zeige außerdem, dass diese Entscheidung für eine neue Stadtbibliothek nicht vom Himmel gefallen sei. Bohn: "Seit 2017/18 beschäftigen sich die politischen Gremien in Winsen mit der eventuellen Neugestaltung der Stadtbücherei. Beteiligt waren nicht nur politischen Gremien, sondern auch die Bürger, die zum Thema befragt wurden."
Ein renommierter Professor sei beauftragt worden, Ideen zur Umsetzung zu entwickeln. Dieses habe er einer Arbeitsgruppe aus Verwaltung, Politik, Schule, Kultur und Heimat und Museumsverein vorgestellt. In dieser Arbeitsgruppe seien dann Empfehlungen an die Politik erarbeitet, dazu gehörte auch der Standort am Marstall. "Diese ganzen Vorgänge fanden nicht in abgeschlossenen Kellerräumen statt, sondern wurden öffentlich gemacht und in öffentlichen Ausschuss-Sitzungen des Stadtrats diskutiert", lässt Bohn die Entstehung Revue passieren. In den ganzen sechs Jahren habe es die jetzige Diskussion nicht gegeben.
"Jeder, der dafür eintritt, aus Winsen eine interessante Kreisstadt zu machen, sollte sich daran beteiligen, dass nicht nur das kulturelle Angebot durch die neue Stadtbibliothek verbessert wird, sondern die Stadtverwaltung mit Vorschlägen überschütten, wie die Stadt lebenswerter werden kann, um dann die Auswahl gemeinsam mit der Politik zu treffen", rät Caberta abschließend.
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