Vielfältiges Programm für eine offene Gesellschaft
Winsen setzt Zeichen bei den Wochen gegen Rassismus

- Bürgermeister André Wiese (re.) lädt zusammen mit Initiatorin Ulrike Tschirner zur Teilnahme ein
- Foto: Stadt Winsen
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Unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ beteiligt sich Winsen vom 17. bis 30. März an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Mit einer Reihe von Veranstaltungen will die Stadt ein deutliches Zeichen für Vielfalt, Toleranz und gegen Ausgrenzung setzen.
„Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren wollen wir uns für eine offene Gesellschaft starkmachen“, betont Bürgermeister André Wiese. „Wir laden alle ein, sich zu beteiligen.“
Bewusstsein schaffen durch Kunst, Literatur und Sport
Den Auftakt bildet die Ausstellung „Was ihr nicht seht!“ in der Bürgerhalle des Rathauses. Das Projekt des Studenten Dominik Lucha gibt Einblick in Alltagsrassismus, den Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland erleben. Grundlage ist ein Instagram-Kanal, auf dem Betroffene anonym über ihre Erfahrungen berichten. Die Ausstellung ist bis zum 29. März zu sehen.
Ein weiterer Programmpunkt ist die Mitmachaktion „Kunst gegen Rassismus“ der Kulturbäckerei, die zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema einlädt. Gleichzeitig setzt sich eine Lesegruppe mit dem Buch „Exit Racism“ auseinander. Die Stadtbücherei stellt dafür zehn gesponserte Exemplare kostenlos zur Verfügung.
Auch der Sport rückt in den Fokus: Am 29. März findet ein internationales Fußballspiel in der WinArena statt. Organisiert vom TSV Winsen, sollen Mannschaften mit acht bis zehn Spielern über 18 Jahren antreten, um ein Zeichen für Fairness und Toleranz zu setzen. Interessierte können sich unter paulgerke@hotmail.de anmelden. Die Teilnehmer werden mit Trikots ausgestattet.
„Es gibt noch viel zu tun“
Ulrike Tschirner, die sich seit der Flüchtlingswelle 2015/16 mit dem Thema beschäftigt, sieht die verstärkte Aufmerksamkeit für Rassismus als wichtigen Schritt. „Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass das in Winsen kein Thema ist. Doch 2024 hat sich das geändert.“ Ihr Ziel ist es, bewusster und reflektierter mit dem Thema umzugehen. Sie verweist auf das Buch „Exit Racism“, das ihr neue Perspektiven eröffnet hat. „Rassismus wird oft unbewusst geäußert – aber es kommt darauf an, wie es ankommt.“
Die Veranstaltungen sollen dazu anregen, Mechanismen von Ein- und Ausgrenzung zu erkennen und eigene Vorurteile zu hinterfragen. Weitere Informationen sind unter www.winsen.de/gegen-rassismus zu finden.


Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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