Trainer-Streit eskaliert

Leichtathletik-Kreisverbandsvorsitzende Birgit Costard | Foto: cc
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LEICHTATHLETIK: Vorwurf: Nicht Corona-konform geübt / "Die Entwicklung macht mich sehr traurig"

(cc). Ein Streit zwischen zwei Leichtathletik-Trainern des TSV Winsen und HSV Stöckte, der seit Monaten währt, eskaliert nun, weil TSV-Trainer Wilfried Oppermann neue Vorwürfe gegen seinen Trainerkollegen erhebt. Zudem fordert Oppermann die Vorsitzende des Leichtathletik-Kreisverbandes, Birgit Costard, sowie den Abteilungsleiter des HSV Stöckte, Bernd Wolf, zum Rücktritt auf. „Aus Gründen mangelnder Führungskompetenz“, betont Oppermann.
Eigentlich schienen die lang andauernden Querelen zwischen den Trainern am vergangenen Wochenende beendet worden zu sein, nachdem Wilfried Oppermann dem WOCHENBLATT auf Nachfrage erklärt hatte, dass sein Trainerkollege des HSV Stöckte wieder Corona-konform mit seiner Laufgruppe trainieren würde. Auch Birgit Costard war froh, dass jetzt endlich Ruhe eintreten könne. „Die Entwicklung in dieser Sache ist ohnehin schon sehr traurig“, sagte Costard.
Jetzt aber ist der Streit neu entfacht. "Zum wiederholten Male halten sich Athleten des HSV Stöckte unter Anleitung des Trainers (Name bekannt, d. Red.) kontinuierlich nicht an die Corona-Allgemeinverfügung“, teilte Oppermann Mitte dieser Woche auch dem WOCHENBLATT mit: „Ich bin wieder einmal völlig fassungslos.“ An die Kreisvorsitzende und den Abteilungsleiter des HSV Stöckte richtete er die mahnende Aufforderung: „Macht einfach euren Job und helft dabei, dass Corona uns nicht besiegt.“
„Ich habe eine E-Mail an die Laufgruppe und Bernd Wolf geschickt und um Rückmeldung zu dem Thema gebeten. Darin habe ich auf die Notwendigkeit der Einhaltung der jeweils aktuellen Corona-Verordnung hingewiesen“, erklärt dazu die Kreisvorsitzende, die allerdings Oppermanns Rücktrittsforderungen nicht kommentieren möchte.
Der Streit zwischen den beiden Trainern begann bereits im Frühjahr des Jahres, weil ein Trainer dem anderen Trainer vorgeworfen hatte, Corona-Regeln beim Training im Freien zu ignorieren. Eine Fußstreife der Polizei soll im Waldstück am Schützengehölz in Winsen die HSV-Laufgruppe erwischt haben.
Dieser Vorfall im Wald habe ihn dazu veranlasst, den Verantwortlichen aus dem Verein, dem Leichtathletikverband und dem Vorstand des Kreissportbundes (KSB) mitzuteilen, dass er das nächste Mal, falls nicht Corona-konform trainiert werden sollte, die Polizei einschalten wird, berichtet Oppermann. Nach seinen Angaben erhielt er vom KSB-Vorstand als Reaktion darauf die Androhung, dass Mittel für die Talentförderung gestrichen würden. „Das Thema der Mittel aus der Talentförderung bezog sich gar nicht auf das Training der Läufergruppe des HSV Stöckte“, betont dagegen die Kreisvorsitzende Birgit Costard: „Selbstverständlich toleriert es der Fachverband nicht, wenn nicht Corona-konform trainiert wird." Dem Vorfall im Wald sei bereits ein umfangreicher Schriftwechsel zwischen Wilfried Oppermann, dem Kreissportbund und dem Leichtathletik-Kreisverband vorausgegangen, in dem die Respektlosigkeit im Umgang mit anderen Personen thematisiert worden sei.
Seit Mitte der vergangenen Woche ist der Trainingsbetrieb bei den Leichtathleten offiziell eingestellt. Die Verantwortlichen wollen jetzt das Ende des Lockdowns am 10. Januar 2021 abwarten und dann entscheiden, ob und wie das Training wieder aufgenommen werden kann. Sie befürchten bei langem Aussetzen der Übungen Verletzungen bei den Athleten. „Mit den richtigen Hygienemaßnahmen im Sport werden wir 2021 auch wieder Wettkämpfe anbieten können“, bleibt Birgit Costard trotz der Querelen optimistisch.

Leichtathletik-Kreisverbandsvorsitzende Birgit Costard | Foto: cc
TSV-Trainer Wilfried Oppermann | Foto: cc
Redakteur:

Roman Cebulok aus Buchholz

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