Winsen
Das große Ladensterben in der Innenstadt
Blutet die Innenstadt von Winsen jetzt aus und droht zu einer Geisterstadt zu werden? Mit der Parketterie Johannsen, dem Schuhhaus Winsen und dem Hotel am Schlossplatz schließen gleich drei bekannte Unternehmen in Kürze dauerhaft ihre Türen. Hinzu kommt bereits bestehender Leerstand, wie z.B. die ehemalige "Gina Laura"-Filiale, die alte Fahning-Boutique daneben oder auch das Restaurant Altino im ehemaligen Fisch-Köhler-Restaurant. Auch wie es mit dem derzeit zumindest im Restaurantbereich geschlossenen "Weißen Ross" an der Marktstraße weitergeht, ist noch unklar. Verkaufsgerüchte halten sich hartnäckig. Und Inhaber Tomas Stana rückt kein belastbares Statement heraus, was dort Fakt ist.
Was beim Schuhhaus Winsen Fakt ist, liest man allerdings auf der Homepage. "Vielfältige (bekannte) Gründe haben die Kosten steigen und zeitgleich die Umsätze schrumpfen lassen", schreibt Inhaber Gunnar Pries. Übersetzt: Erst Corona und anschließend die Baustelle zur Innenstadtsanierung haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Pries sein Geschäft nach zwölf Jahren schließt, weil "nun der Punkt erreicht ist, an dem es sich einfach nicht mehr rechnet".
Corona und Baustelle haben auch der Parketterie Johannsen zugesetzt. Kaum war das Geschäft, das auch viele Deko- und Geschenkartikel angeboten hat, eröffnet, verschwand der Eingang hinter einem großen Bauzaun.
Keine Läden, keine Kunden. "Dann nutzt das neue Straßenpflaster nicht so schnell ab", unken User bereits bei Facebook.
Das Hotel am Schlossplatz ist eines der letzten seiner Art in Winsen. Die Inhaberin gibt familiäre und gesundheitliche Gründe als Grund für die Schließung an.
Dabei sollte das Hotel noch vor wenigen Jahren erheblich vergrößert werden. Doch die Pläne wurden niemals umgesetzt. Jetzt sollen die Hotelzimmer angeblich zu Wohnungen umgebaut werden. Das sind aber wieder nur Gerüchte, eine verbindliche Aussage dazu gibt es nicht.
Droht der Stadt ein dauerhafter Leerstand? "Wir sind stets dabei, mögliche Nachmieter zu finden. Allerdings ist es derzeit nicht einfach", so Wirtschaftsförderer Markus Trettin.
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