Freisprechung der Friseure
Nachwuchs glänzt mit Kreativität und Leidenschaft

Berufsschullehrerin Bettina Flor (v. li.), Prüfungsausschuss-Vorsitzende Claudia Polzer, die Auszubildenden Alina Bannikov und Max Köpke sowie Lehrlingswartin Kim Bahlburg bei der Freisprechung der Friseure | Foto: Anika Werner
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  • Berufsschullehrerin Bettina Flor (v. li.), Prüfungsausschuss-Vorsitzende Claudia Polzer, die Auszubildenden Alina Bannikov und Max Köpke sowie Lehrlingswartin Kim Bahlburg bei der Freisprechung der Friseure
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In den Räumen der Kreishandwerkerschaft des Kreises Harburg in Winsen fand jetzt die feierliche Freisprechung der Friseure nach ihrer Ausbildung statt. Ein Tag, der für die anwesenden frisch gebackenen Gesellen, ihre Ausbilder sowie die Berufsschullehrerinnen Bettina Flor und Claudia Polzer von großer Bedeutung war. Auch Kim Bahlburg, Lehrlingswartin und Vertreterin der Obermeisterin, unterstrich die Wichtigkeit erfolgreicher Ausbildungen für die Zukunft des Handwerks.

Freigesprochen wurden Alina Bannikov (ausgebildet in Buxtehude), Max Köpke (Buchholz) und Hatice Öztürk (Seevetal). Max Köpke stach dabei besonders hervor: Er bestand seine Prüfung mit Bestnote und erzielte 95 Prozent der möglichen Punkte. „Ich liebe meinen Job, weil ich direktes Feedback bekomme. Ich kann kreativ sein und sehe sofort, was ich gemacht habe“, erklärte Max, der in Buchholz gelernt hat und nun im Salon seiner Mutter in Hamburg weiterarbeiten wird. Langfristig plant er, den Salon nach seiner Meisterprüfung zu übernehmen.

Der Weg zum Erfolg war für die Gesellen nicht einfach. Von den acht Lehrlingen, die die Ausbildung begannen, hielten sechs bis zum Ende durch. Zwei brachen ab. Eine Auszubildende bestand die Praxis, ging in Elternzeit und wird die Theorie nach der Elternzeit nachholen. Ein anderer Lehrling schaffte die Theorie, wurde jedoch am Tag der Praxis krank und holt die Prüfung in einem halben Jahr nach. Ein weiterer fiel durch, plant aber ebenfalls, in einem halben Jahr erneut anzutreten.

"Der Beruf des Friseurs kämpft stark mit Nachwuchsschwierigkeiten. Wir müssen unbedingt Werbung für diese tolle Tätigkeit machen", unterstrich Claudia Polzer, die auch Prüfungsausschuss-Vorsitzende ist. Die Möglichkeit, praktisch zu arbeiten, kreativ zu sein und Unterstützung durch die Schule zu erhalten, mache den Beruf einzigartig. Bewerbungen seien fortlaufend möglich, und es gebe flexible Lösungen für Spätentschlossene. Die Ausbildung beginne in der Regel am 1. August und 1. Februar.

Lehrlingswartin Kim Bahlburg verwies auf die umfangreiche Unterstützung für Lehrlinge, die in der Schule oder Praxis Schwierigkeiten haben. „Es wird viel Hilfe angeboten“, so Bahlburg. Berufsschullehrerin Claudia Polzer fügte hinzu, dass in solchen Fällen auch Lerncoaching angeboten werde. „Die berufsbildende Schule arbeitet eng mit der Agentur für Arbeit zusammen und kann Nachhilfe für Schüler organisieren, die diese benötigen“, erklärte sie.

Ein weiteres Hindernis für die Friseurlehrlinge ist das Finden von Modellen. Alina Bannikov, eine der Absolventinnen, betonte: „Es ist sehr schwierig, Modelle zu bekommen. Ich ermutige jeden, sich als Modell zur Verfügung zu stellen.“ Die Vorteile lägen auf der Hand: Günstige oder sogar kostenlose Haarschnitte, bei denen nur die Materialkosten anfielen, falls beispielsweise gefärbt werde. Das Haareschneiden werde stets von einem Meister überwacht und abgenommen.

Ohne Modelle bleibt den Lehrlingen oft nur die Arbeit an Frisurenköpfen oder das Aufräumen in den Salons, was weniger befriedigend ist. Umso erfreulicher ist es, dass Alina Bannikov nach ihrer Übernahme durch den Salon nun die Auszubildende im zweiten Lehrjahr unterstützt. „Ich möchte helfen, damit auch sie erfolgreich und motiviert ihre Ausbildung abschließen kann“, so Alina entschlossen.

Redakteur:

Anika Werner aus Winsen

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