Buchholz: Diakonie übernimmt Angebote des Bündnisses für Flüchtlinge
Bedarf an Betreuung ist riesig

Kooperieren gut: (v. li.) Malena Schröder, Wilfried Bolte und Ines Appel haben ein Herz für die Flüchtlingsarbeit | Foto: os
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os. Buchholz. "Es wäre schade gewesen, wenn die Aktivitäten, die sich über Jahre bewährt haben, einfach eingestampft worden wären. Der Bedarf an Betreuung ist nach wie vor groß." Das sagt Wilfried Bolte, Vorsitzender des in Liquidation befindlichen Bündnisses für Flüchtlinge in Buchholz. Mit dem Diakonischen Werk hat er eine Institution gefunden, die nicht nur professionell die Angebote für Flüchtlinge weiterführt, sondern sich auch um die Betreuung der etwa 60 ehrenamtlichen Helfer kümmert, die sich bislang im Bündnis für Flüchtlinge engagiert haben. "Es ist wichtig, dass die Ehrenamtler fachlich angebunden sind", betont Bolte.
Wie berichtet, war die Basis für das spätere Bündnis bereits vor zwölf Jahren mit dem Förderverein Integration und Migration gelegt worden. Im Jahr 2014 bündelte die spätere Buchholzer Ehrenbürgerin Ute Schui-Eberhart in Kooperation mit dem damaligen Sozialdezernenten und heutigen Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse die Aktivitäten in der Flüchtlingsarbeit mit der beginnenden Flüchtlingskrise neu. In der Spitze 110 Bürgerinnen und Bürger kümmerten sich seit dem Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 um die Flüchtlinge, die nach Buchholz kamen.
Der Bedarf an Betreuung ist bei vielen Geflüchteten sehr groß, gerade weil in vielen Fällen wegen der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen die Integration und der Spracherwerb in den vergangenen eineinhalb Jahren gelitten hat. "Integration braucht sowieso viele Jahre, wenn nicht gar eine ganze Generation", betont Ines Appel vom Diakonischen Werk. Deshalb sei es wichtig, dass Migrationsstellen erhalten bleiben und nicht, wie von der Landesregierung geplant, in diesem Bereich Gelder gekürzt werden. "Ehrenamtliche Helfer dürfen nicht zu Lückenbüßern werden", fordert Appel.
Die Diakonie hat sich vorgenommen, die ehrenamtlichen Helfer des Bündnisses für Flüchtlinge bestmöglich zu unterstützen. Diese hätten in den vergangenen Jahren ein großes Know-how in Flüchtlingsfragen aufgebaut, es gelte, dieses Wissen zu erhalten. Dazu beitragen soll die Fortführung verschiedener Angebote. Weiterhin stattfinden wird z.B. das Café International, bei dem sich montags und donnerstags jeweils von 15 bis 18 Uhr Buchholzer Bürgerinnen und Bürger sowie Flüchtlinge austauschen können. Die Treffen finden im Gemeinschaftsraum der Wohnanlage auf dem ehemaligen Jordan-Grundstück (Steinstr. 8a) statt.
Ebenfalls beibehalten werden die Kindergruppe, bei der Grundschulkinder freitags ab 15 Uhr in den Räumen der Theaterwerkstatt Bischu (Neue Str. 6) betreut werden, die Sprechstunde Arbeit und Ausbildung (donnerstags ab 14 Uhr im Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop, Steinstr. 2) und das Nähen für Frauen, das alle zwei Wochen dienstags ab 10 Uhr an der Steinstraße 8a stattfindet. Zudem laufen Gespräche mit dem Verein Buchholz fährt Rad, ob die in der Unterkunft an der Bremer Straße angesiedelte Fahrradwerkstatt unter dessen Dach weitergeführt werden kann.
Aus seinem Vereinsvermögen hat das Bündnis für Flüchtlinge bereits 3.000 Euro an das Diakonische Werk überwiesen, um die Angebote auch finanziell gut auszustatten. Weitere etwa 7.000 Euro sollen laut Wilfried Bolte nach der endgültigen Auflösung des Bündnisses folgen.
• Weitere Interessenten, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren wollen, sind gern gesehen. Wer mitmachen möchte, kann sich bei Malena Schröder vom Diakonischen Werk per E-Mail an schroeder@diakonie-hittfeld-winsen.de wenden.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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