In Würde und ohne Leiden sterben
Die Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV) sorgt für engagierte Betreuung

Das Netzwerk "Esperanza" kümmert sich um die ambulante palliative Versorgung von Patienten. Es fehlt Dr. Armin Goralczyk  | Foto: AHD Archiv
  • Das Netzwerk "Esperanza" kümmert sich um die ambulante palliative Versorgung von Patienten. Es fehlt Dr. Armin Goralczyk
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In Würde und ohne Leiden zu sterben, möglichst in gewohnter Umgebung. Dieses ermöglicht die "Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung" (SAPV). Das oberste Ziel ist die Linderung von Beschwerden und die Erhöhung der Lebensqualität der Erkrankten. Die palliative Versorgung ist nicht nur auf die körperlichen Symptome spezialisiert, sondern die Pfleger kümmern sich ganzheitlich um die Bedürfnisse von Patienten und und Angehörigen. "Unsere Mitarbeiter sind speziell für die Tätigkeit ausgebildet. Diese Art der intensiven Versorgung wird von den Krankenkassen übernommen", sagt Ole Bernatzki, Inhaber des Ambulanten Hauspflege Dienstes (AHD) in Jesteburg.
Der AHD ist Koordinator des Netzwerkes "Esperanza". Zu diesem gehören Ärzte und Pflegedienste (Johanniter, Pflege24, Diakonie Seevetal, Hospiz Buchholz, Herbergsverein Tostedt und AHD) aus der Region. Das Netzwerk besteht seit 2011. Es betreut jährlich über 300 SAPV-Patienten. Das Einzugsgebiet umfasst den westlichen Teil des Landkreises Harburg.
"Das Team 'Esperanza' gehört zum Dachverband Marianus-Care, einem Palliativzentrum in Bardowick. Wir arbeiten eng mit Seelsorgern und Ernährungsberatern zusammen", so Ole Bernatzki.
Wie sieht die Arbeit der SAPV aus, die einen unheilbar erkrankten Menschen auf seinem letzten Weg begleitet? Für einen Patienten, der die Nachricht erhält, dass sein Leben bald zu Ende gehen wird, ist dieses ein harter Einschnitt. Er muss entscheiden, wie sein weiterer Lebensweg aussehen wird. Fragen müssen beantwortet werden: Wer begleitet mich? Wo werde ich bleiben können? Krankenhaus, Hospiz oder Pflegeheim wählen? Was geschieht in der verbleibenden Zeit?
Für viele Betroffene ist der Gedanke, nicht zuhause in der gewohnten Umgebung sterben zu können, eine zusätzliche Belastung. Vielen Betroffenen und ihren Angehörigen ist nicht bekannt, dass sie durch die Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV) Unterstützung erhalten können. Seit 2007 hat jeder Versicherte in Deutschland das Recht, diese spezielle Form der ambulanten Pflege ohne eigene Kosten in Anspruch zu nehmen. Hierzu entstehen bundesweit immer mehr Netzwerke. In der Region Jesteburg, Hanstedt, Tostedt, Buchholz und Seevetal organisiert seit Jahren das Netzwerk "Esperanza" die Palliativversorgung. Der AHD als Palliative Care qualifizierter Pflegedienst, Palliativärzte aus der Region, das Buchholzer Hospiz und Partnerpflegedienste stellen ein leistungsfähiges System zur Verfügung. Alle Maßnahmen, die stationär durchgeführt werden müssen, sind auch in der häuslichen Umgebung möglich. Ziel ist es, den Patienten so schmerzfrei wie möglich zu halten und ihm Zuwendung und Nähe zu geben und alles, was für sein Wohlbefinden möglich ist, zu tun. Daher sollten rechtzeitig intensive Gespräche mit Patient oder Angehörigen mit dem Team von "Esperanza" geführt werden. Diese spezielle Versorgung erfordert zusätzliche Qualifikationen der Pflegekräfte. Ausschließlich examinierte Mitarbeiter werden in einer berufsbegleitenden Zusatzausbildung auf diese nicht leichte Aufgabe vorbereitet. "Ich kann allen Betroffenen nur empfehlen, sich über diese spezielle Pflege zu informieren und sie in Anspruch zu nehmen. Es bedeutet eine Erleichterung für den Patienten und auch für die Angehörigen", sagt Ole Bernatzki. • Infos: www.ahd-pflege.de, Tel. 04183-2070

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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