Die wenigsten Kommunen verpflichten Kastration von Katzen
Eine Bitte zum Weltkatzentag

Katzenkind Muckel braucht einen aufgeweckten Spielkameraden | Foto: Tierheim Buchholz
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(sv). Sie sind verspielt, verschmust, aber auch recht eigensinnig: Katzen sind dem Menschen seit jeher treue Begleiter und Partner. Zum Weltkatzentag am Sonntag, 8. August, sollten sich Katzenbesitzer aber auch mit ihrer Verantwortung beschäftigen. Während der Sommerferien stehen jedes Jahr viele neue Katzenbesitzer vor der Frage, ob sie ihren Auslandsurlaub für ihren treuen Stubentiger ausfallen lassen möchten. Vor dem Kauf einer Katze sollte sich also jeder gut überlegen, gerade jetzt in Pandemie-Zeiten, ob er den jeweiligen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden kann. Denn wenn die Kinder zurück in die Schule gehen und die Eltern zurück zur Arbeit, landen die Haustiere allzu oft doch wieder im Tierheim.

Bei Lenox sieht man, was passiert wenn Katzen wild und unversorgt draußen leben – er hat katzenschnupfen und ist leider FIV-positiv | Foto: Tierheim Buchholz
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Eine richtige Flutwelle von Corona-bedingt abgegebenen Katzen können zwar weder das Tierheim in Buchholz noch das in Buxtehude (Landkreis Stade) bestätigen. Dafür wurden in Buchholz neben der aktuellen Hochsaison von abgegebenen Katzenmüttern mit Katzenbabys besonders viele kranke und ältere Katzen gefunden. "Die meisten haben Katzenschnupfen und Probleme mit der Haut oder den Nieren", sagt die Buchholzer Tierheimleiterin Manuela Neumann und schließt nicht aus, dass einige der Samtpfoten ausgesetzt wurden. Auch im Buxtehuder Tierheim sind laut der Vorsitzenden Reidun Kildal unter den insgesamt rund 40 Katzen viele kranke Fundtiere und vier Katzenmütter.

Katze Belle wurde mit einer schlimmen Augenverletzung gefunden und ins Buchholzer Tierheim gebracht - das Auge musste letztendlich entfernt werden | Foto: Tierheim Buchholz
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Eines der wichtigsten Ziele bei den vielen streunenden, ausgesetzten und Bauernhofkatzen sei daher, die Kastration von Hauskatzen in den Gemeinden für Besitzer zur Pflicht zu machen, erklärt Manuela Neumann: "Gerade die Katzen, die nur draußen leben und daher schlecht versorgt sind, erkranken schnell und übertragen Katzenkrankheiten, zum Beispiel durch Revierkämpfe, auf Hauskatzen."
Die Kastration von Katzen sollte daher sehr viel schärfer von den Gemeinden kontrolliert werden, mahnt Neumann, um neben der Übertragung von Krankheiten auch Inzucht und den Fund scheuer Katzenmütter mit ebenso scheuen und schwer vermittelbaren Katzenbabys zu verhindern. 38 von 74 Katzen im Buchholzer Tierheim leben aktuell draußen als Dauerbewohner auf dem Hof und können nur in den seltensten Fällen noch vermittelt werden. Im Buxtehuder Tierheim sind es mindestens zehn.

Vio ist eine Hofkatze und damit eine von 38 Dauerbewohnern im Tierheim | Foto: Tierheim Buchholz
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Im Landkreis Harburg haben laut Pressesprecher Bernhard Frosdorfer von zwölf Kommunen aktuell nur zwei eine Satzung zur Kastration von Katzen, die Samtgemeinden Hollenstedt und Tostedt. Im Landkreis Stade sieht es da schon besser aus: Fünf von elf Kommunen, Apensen, Nordkehdingen, Oldendorf-Himmelpforten, Drochtersen und Jork, haben laut Pressesprecher Christian Schmidt eine unbefristete Verordnung zur Kastration von Katzen, die Hansestadt Buxtehude und die Samtgemeinde Fredenbeck haben immerhin eine auf zehn Jahre (bis 2030 und bis 2031) befristete Verordnung.
Wer einem betagten Kater noch ein schönes Zuhause bieten möchte, dem rät Neumann zur Geduld. "Gerade ältere Katzen brauchen viel Zeit und Ruhe, um sich einzugewöhnen. In der Hinsicht sind sie wie alte Menschen, die sich in der ungewohnten Umgebung eines Pflegeheims zurechtfinden müssen." Bei Kitten sei es außerdem in den wenigsten Fällen ratsam, nur eines zu kaufen. In Hinsicht auf den natürlichen Spieltrieb könne der Mensch keinen Artgenossen ersetzen.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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