Rotary Clubs ziehen an einem Strang
Gemeinsames Engagement

Phillip Fricke (Rotary Club Seevetal, li.) überzeugte sich selbst in Kamerun vom Engagement der Augenklinik und deren Leiterin, Augenärztin Dr. Elisabeth Herz (Mitte) | Foto: Fricke
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  • Phillip Fricke (Rotary Club Seevetal, li.) überzeugte sich selbst in Kamerun vom Engagement der Augenklinik und deren Leiterin, Augenärztin Dr. Elisabeth Herz (Mitte)
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Rotary Clubs aus dem Landkreis Harburg unterstützen Augenklinik in Kamerun.
 
mum. Buchholz/Seevetal/Winsen. Das ist ein starkes Signal: Die Rotary Clubs (RC) Seevetal, Buchholz in der Nordheide und Winsen ziehen erneut gemeinsam an einem Strang, um ein wichtiges Projekt nach vorn zu bringen. Dieses Mal geht es um eine Augenklinik in Kamerun.
Den Startschuss gab der Rotarier Phillip Fricke, als er seinen Club-Freuden im RC Seevetal die "Manna Eye Clinic" als Spendenziel vorschlug. Nachdem dies grundsätzlich auf Zustimmung stieß, nutzte er eine private Reise nach Kamerun, um sich selbst ein Bild von der Einrichtung zu machen. "Die Klinik wurde vor 16 Jahren durch die deutsche Augenärztin Dr. Elisabeth Herz aufgebaut und finanziert sich nahezu ausschließlich durch Spenden aus Deutschland", so Fricke. Dort werden unter anderem mittellose Patienten kostenlos behandelt. Nach dem Besuch von Fricke in Kamerun beschlossen die Seevetaler Rotarier, den Reinerlös des ersten Benefizkonzerts des Clubs im vorigen Jahr ausschließlich diesem Projekt zugutekommen zu lassen. Auch dank einiger größerer privater Spenden kamen 7.500 Euro zusammen.
Fricke beließ es nicht dabei, sondern holte befreundete Clubs mit ins Boot. Unter anderem beteiligte sich der RC Winsen mit 3.500 Euro; vom Inner Wheel Club Winsen gab es 1.000 Euro.
"Die Gesamtsumme soll nun durch die Zuschüsse aus Rotary-internen Födertöpfen soweit aufgestockt werden, dass ein dringend benötigtes Augenlasergerät im Wert von etwa 30.000 Euro angeschafft werden kann", so Fricke. Dabei handelt es sich um ein überholtes Gebrauchtgerät, das von deutschen Augenärzten beschafft und nach Kamerun gebracht werden soll. "Die Ärzte besuchen die Klinik regelmäßig, um dort ehrenamtlich zu arbeiten." So sei der sichere Transport des Geräts gewährleistet.
Kürzlich erreichte die Seevetaler Rotarier eine Anfrage aus Kamerun. "Die Klinik benötigte dringend bestimmte Medikamente", so Phillip Fricke. Spontan sprang nun der RC Buchholz in der Nordheide ein, der 1.000 Euro zur Verfügung stellte.
• Zuletzt teilten sich die vier Rotary Clubs Winsen, Neu Wulmstorf, Seevetal und Buchholz die Kosten in Höhe von 18.500 Euro für den Roboter "Pepper" (das WOCHENBLATT berichtete). Schülergruppen mit fortgeschrittenen IT-Kenntnissen haben in der "Zukunftswerkstatt" (www.zukunftswerkstatt-buchholz.de) die Möglichkeit, "Pepper" für verschiedenste Aufgaben zu programmieren. Interessierte Schüler ab 15 Jahren können sich in der Zukunftswerkstatt melden, um an Workshops teilzunehmen. Der Roboter versteht durch modernste IT-Technik mit zwei HD-Kameras und einem 3D-Sensor menschliche Gefühle und deutet diese. Durch seine speziellen Räder kann der Roboter autonom agieren.

Seit 30 Jahren im Einsatz
Seit mehr als 30 Jahren arbeitet die deutsche Augenärztin Dr. Elisabeth Herz in Kamerun. Im April 2003 begann sie in Nkongsamba mit dem Aufbau einer Augenklink. Nkongsamba ist eine Stadt im Südwesten des Landes und liegt etwa 130 Kilometer nördlich von der Wirtschaftsmetropole Doula. Als Herz mit dem Bau der Augenklinik begann, arbeitete der einzige Augenarzt in der Region in der 150 Kilometer entfernten Stadt Bafoussam. Wer Afrika kennt, der weiß, dass diese Entfernung oft mehr als eine Tagesreise bedeutet. Mit Hilfe zahlreicher Freude aus Deutschland, dem Deutschen Katholischen Blindenwerk und dem Verein "Africa Action" gelang es Herz, Schritt für Schritt die "Manna Eye Clinic" zu bauen.
Um die entlegenen inzwischen 26 Außenstellen, die regelmäßig besucht werden, zu erreichen, wurde ein Geländewagen angeschafft. Mit Hilfe deutscher Augenoptiker wurde außerdem eine Optikwerkstatt eingerichtet. Noch heute kommen einige deutsche Augenärzte in ihrem Urlaub dorthin, um ehrenamtlich in Kurzzeiteinsätzen bei Augenoperationen zu helfen.
Über viele Jahre hinweg, immer dann, wenn neue Geldmittel zur Verfügung standen, wurden weitere Gebäude errichtet, in denen Behandlungsräume, eine Optikerwerkstatt, die Verwaltung, eine Produktionsanlage für Augentropfen und das Lager untergebracht sind. Da die Klinik aber besonders für Arme weiterhin eine Anlaufstelle bleiben soll, wird das Problem der fehlenden finanziellen Mittel für die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebes immer ein Problem bleiben.

Spendenkonto ist eingerichtet
Wer die Seevetaler Rotarier in ihrem Engagement für die Klinik in Kamerun unterstützen möchte, kann dieses gern mit einer Spende tun. Die Bankverbindung lautet: IBAN DE03 3706 0193 0000 9988 77, africa-action e.V., Kennwort "CAM02 Manna Eye Clinic".

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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