St.-Johannis-Kirchengemeinde Buchholz
Pastorensuche geht wieder los
os. Buchholz. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Johannis in Buchholz muss sich erneut auf die Suche nach einem neuen Pastor oder einer neuen Pastorin begeben. Der bisherige Stelleninhaber Eckhart Friedrich ist seit dem 1. November nicht mehr Pastor der Gemeinde an der Wiesenstraße. Über die genauen Gründe halten sich die Zuständigen bedeckt, offenbar aber passte die Chemie zwischen dem Kirchenvorstand und dem obersten Hirten nicht.
Wie berichtet, hatte der gebürtige Dresdner erst im Juli 2020 die Stelle angetreten. Der Kirchenvorstand war damals überglücklich, nach einem Jahr Vakanz einen Nachfolger für Pastor Jürgen Stahlhut gefunden zu haben, der zum 1. August 2019 nach zehn Jahren in der St.-Johannis-Gemeinde als Militärpfarrer in die Theodor-Körner-Kaserne in Lüneburg gewechselt war.
Die vergangenen Monate seien für die gesamte Gemeinde ein "schwieriger, schmerzlicher Prozess" gewesen, erklärt Klaus Skulimma, Mitglied des Vorstands der St.-Johannis-Kirchengemeinde. Er wünsche sich stets ein vertrauensvolles Verhältnis zum Pastor. Zuletzt habe man dieses Vertrauen nicht mehr gehabt. Weitere Details nennt er nicht.
Auch Dirk Jäger, Superintendent des Kirchenkreises Hittfeld, möchte sich öffentlich nicht zu den Details der Demission von Eckhart Friedrich äußern. Rechtlich sei Friedrich seit dem 1. November als Mitarbeiter dem Kirchenkreis zugeordnet. Jäger betonte, dass die volle Pastorenstelle in der St.-Johannis-Gemeinde mit ihren etwa 2.500 Mitgliedern auf jeden Fall neu ausgeschrieben werde. Er sei optimistisch, dass die Stelle aufgrund ihres besonderen Zuschnitts - die Gemeinde ist eine anerkannte Kulturkirche mit Schwerpunkt auf kulturellen Veranstaltungen - attraktiv sei. Wichtig sei, sich die nötige Zeit für die Nachbesetzung zu nehmen. "Für mich geht da Qualität vor Schnelligkeit", betonte Jäger. Die allgemeine Marktlage bei Pastorinnen und Pastoren sei derzeit schwierig.
Die Vakanzvertretung liegt in den Händen von Andreas Kern, Pastor der benachbarten St.-Paulus-Gemeinde. Pastoren der Nachbarschaft, aber auch Prädikanten, werden in den kommenden Wochen die Gottesdienste an der Wiesenstraße leiten. Das Gemeindeleben solle so weit wie möglich aufrechterhalten werden, sagte Superintendent Jäger. Allen Beteiligten sei klar, dass nicht alle Angebote beibehalten werden könnten. "Uns ist bewusst, dass das blöd für die Gemeinde ist."
Eckhart Friedrich wollte sich mit Hinweis auf seinen Krankenstand nicht öffentlich zur derzeitigen Situation äußern. Die Gemeindemitglieder können die Entscheidung des Kirchenvorstandes teilweise nicht nachvollziehen. Davon zeugen Briefe, die dem WOCHENBLATT vorliegen, in denen die Mitglieder die Arbeitsweise und das Einfühlungsvermögen von Eckhart Friedrich loben.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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