Retter als Türöffner
bim/nw. Holvede. Zahlreiche Einsätze hatten die Retter des Landkreises im vergangenen Jahr zu absolvieren. Auch wenn die 108 Feuerwehren insgesamt einen Einsatzrückgang verzeichneten, wie Kreisbrandmeister Dieter Reymers anlässlich der Dienstversammlung aller Orts-, Stadt- und Gemeindebrandmeister in Holvede berichtete.
Die Feuerwehren rückten 2.787 Mal (2011: 3.131) aus. Bei allen Einsätzen retteten die Aktiven der Feuerwehren 409 Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen (2011: 326). Dagegen kam für weitere 30 jede Hilfe zu spät.
Auch 36 Tiere wurden von den Feuerwehren gerettet, zwei weitere konnten nur noch tot geborgen werden.
Bei den technischen Hilfeleistungen sank die Anzahl um 51 auf 1.422 Einsätze. 85 Einsätze galten dabei der Rettung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen.
Immer häufiger müssen die Retter in Notfällen Haus- oder Wohnungstüren öffnen, um dem Rettungsdienst den Zutritt zu erkrankten oder verletzten Personen zu ermöglichen. Hierzu rückten die Feuerwehren 143 Mal aus. Weitere 50 Einsätze galten der Hilfe des Rettungsdienstes beim Tragen von übergewichtigen Personen.
Mehr als 250 Mal rückten die Wehren aus, um Hilfe bei überschwemmten Straßen, umgestürzten Bäumen oder vollgelaufenen Kellern zu leisten.
Auch vier Gefahrguteinsätze, darunter der Großeinsatz bei Kraft Foods in Bad Fallingbostel (Heidekreis) und ein Großeinsatz mit einer großen Anzahl an Verletzten in Stelle sorgten für viel Arbeit.
Bei den Bränden stachen 13 Großbrände hervor, u.a. der Brand des Gasthauses Ahrens in Marschacht. Gegenüber dem Vorjahr wurden aber weniger Großbrände verzeichnet. Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 709 Bränden ausrücken (2011: 841).
Damit die Retter für die Vielzahl der Einsätze gewappnet sind, muss die Aus- und Weiterbildung auf einem weiterhin hohen Stand gehalten werden. Um das zu gewährleisten, hat der Landkreis Harburg kürzlich der Erweiterung und Modernisierung der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Hittfeld zugestimmt. Für 4,7 Millionen Euro soll die FTZ in den kommenden zweieinhalb Jahren auf den neuesten Stand gebracht und so die Ausbildungsmöglichkeiten verbessert werden, u.a. duch vier moderne Lehrsäle und die Inbetriebnahme einer Brandgewöhnungsanlage für Übungseinheiten der Atemschutzträger.
Dankesworte richteten der Erste Kreisrat Rainer Rempe, Regierungsbrandmeister Peter Adler und Kriminaloberrat Wilfried Hänsch von der Polizeiinspektion Harburg an die Freiwilligen Feuerwehren.
Über die Inbetriebnahme des Digitalfunks im kommenden Jahr informierten der Kreis-Ordnungsabteilungsleiter Ronald Oelkers und der stv. Kreisbrandmeister Kay Wichmann.
Zufrieden ist der Kreisbrandmeister Dieter Reymers mit dem derzeitigen Mitgliederbestand: 4.642 aktive Mitglieder (2011: 4.597) sind in den Einsatzabteilungen der Wehren registriert. In den Altersabteilungen sind 1.682 Mitglieder dabei, in den 92 Jugendfeuerwehren engagieren sich 1.421 Jungen und Mädchen und in den Musikzügen 187 Spielleute. Freude bereitet Reymers die zunehmende Anzahl an Kinderfeuerwehren, von denen es bereits zehn im Landkreis gibt, Tendenz steigend.
Befördert wurden vom Kreisbrandmeister der stv. Brandschutzabschnittsleiter Elbe, Torsten Lorenzen aus Ehestorf, zum Hauptbrandmeister und Kreispressewart Matthias Köhlbrandt aus Maschen zum Hauptlöschmeister.
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