Stadtbäume im Klimawandel
Klimarobuste Bäume sollen im TIP Innovationspark Nordheide in Buchholz gepflanzt werden
os. Buchholz. Purpurerle, Europäischer Zürgelbaum, Sumpfeiche, Sommerlinde und Ahornblättrige Platane statt Hängebirke, Stieleiche, Feldahorn, Eberesche und Zitterpappel: In Teilen des in Bau befindlichen TIP Innovationsparks Nordheide in Buchholz will der Bauherr, die Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH), klimarobustere Bäume als vorgesehen pflanzen und die Auswirkungen auf die Umwelt in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück wissenschaftlich evaluieren. Darüber informierte Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH, in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses.
Wie berichtet, plant die WLH in Verlängerung des bestehenden Gewerbegebiets Vaenser Heide II auf rund 25 Hektar - eingebettet in ein Konzept für angewandte Forschung und Technologietransfer - ein "smartes Wirtschaftsgebiet mit hoher Aufenthaltsqualität und Gewerbeflächen für die Arbeitswelt von morgen". Derzeit laufen die Erschließungsarbeiten auf Hochtouren.
Für die Eingriffe in die Natur muss die WLH einen Ausgleich schaffen. Nach den textlichen Festsetzungen sollten dafür ausschließlich heimische, standortgerechte Gehölze verwendet werden. Jetzt stellt die WLH den Antrag, von der Pflanzliste abweichen zu dürfen. Auslöser der Überlegungen sei ein Symposium in der Baumschule von Ehren gewesen, erklärte WLH-Geschäftsführer Wrede. Dabei habe er erfahren, dass es andere Bäume gibt, die sich im Rahmen verschiedener Projekte als deutlich klimarobuster als viele heimische Gehölze erwiesen haben. Man wolle weniger, aber deutlich hochwertigere Bäume pflanzen, sagte Wrede. Für Forschungsprojekte dieser Art hat die WLH ein Budget im "oberen fünfstelligen Euro-Bereich" zur Verfügung, erklärt René Meyer, stv. Geschäftsführer der WLH.
Die Regelung gilt ausschließlich für die Bereiche der Verkehrsflächen und den geplanten öffentlichen Park. Geplant ist, die Verwendung der klimawandelrobusten Gehölze im Rahmen eines Forschungsprojektes der Hochschule Osnabrück über einen Zeitraum von zehn Jahren begleiten zu lassen. Dafür sollen die Bäume entlang der Straßen u. a. in verschiedenen Substraten eingepflanzt und mit unterschiedlichen Bewässerungssystemen versehen werden. Untersucht werden soll gleichzeitig der Einfluss auf die Fauna, insbesondere der Insekten und ihrer Fressfeinde. Die WLH plant zudem, für Schulprojekte einen Lehrpfad in den Grüngürteln des TIP Innovationsparks einzurichten.
Buchholz' Grünamtschef Thomas Söller steht dem Vorhaben der WLH sehr positiv gegenüber: "Wir hoffen, dass wir aus den Erfahrungen aus den wissenschaftlichen Untersuchungen Honig saugen können." Damit könne man später besser entscheiden, welche Bäume man in Buchholz pflanzt. Söller betonte, dass die Befreiung für den notwendigen Ausgleich nur für einen Teilbereich im TIP gelte. Der Großteil des Ausgleichs für den Eingriff in die Natur erfolge wie geplant über heimische Bäume.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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