Nach schwerem Schulbusunfall in Buchholz
Petition zur Schulwegsicherung
Im Buenser Weg in Buchholz gibt es viel Verkehr. In Stoßzeiten ist es deutlich zu viel Verkehr. Auf der schmalen Straße vermischen sich Schulbusse, Kinder und Jugendliche auf Fahrrädern und E-Scootern, Fußgänger, Eltern, die ihre Kinder zur Grundschule, Gymnasium, IGS oder Förderschule bringen sowie Gymnasiasten mit eigenen Pkw mit Bewohnern aus der Märchensiedlung und dem Neubaugebiet Ole Wisch zu einer unübersichtlichen und gefährlichen Melange. "Wir haben rund um unser Schulzentrum am Buenser Weg einen verkehrstechnischen Konflikt, den ich für überaus gefährlich halte. Ich möchte nicht erst einen meiner Schüler beerdigen müssen, ehe daran etwas geändert wird!", warnte bereits im Januar 2018 der damalige Leiter des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG), Hans-Ludwig Hennig, im WOCHENBLATT. Passiert ist seitdem nichts.
Jetzt gibt es erneut die Forderung, die Verkehrssituation im Buenser Weg endlich zu verbessern. Auslöser war der Unfall am 10. Mai, bei dem ein Grundschüler (7) am Buenser Weg/Ecke Berliner Straße von einem Schulbus erfasst und schwer verletzt wurde (das WOCHENBLATT berichtete).
Petition für mehr Sicherheit
Über die Plattform "Openpetition" haben Eltern rund um Initiator Janosch Ondraczek eine Petition gestartet. In dieser werden die Stadtratsmitglieder und die Stadtverwaltung aufgefordert, "alles Notwendige zu unternehmen, um sofort eine Verbesserung der Verkehrssicherheit im Buenser Weg und den angrenzenden Straßen zu erreichen". Mögliche Maßnahmen seien die neue Aufteilung des Verkehrsraums, z.B. mit durchgängigen Radstreifen, eine bessere Übersichtlichkeit durch Parkverbote sowie generell eine andere Wegeführung des motorisierten Verkehrs, z. B. durch temporäre Einbahnstraße oder die komplette Sperrung für den motorisierten Individual- bzw. Durchgangsverkehr.
Der tragische Unfall, den zahlreiche Kinder im Schulbus und Eltern, die ihre Kinder gerade aus dem Schulzentrum abholten, hautnah miterlebten, sei aus der Sicht der Eltern unabhängig vom genauen Ablauf nur eine Frage der Zeit gewesen, heißt es in der Petition. Die diversen Kreuzungen, Einmündungen und Ausfahrten seien zu unübersichtlich, die Fußwege zu schmal und die Radwege überwiegend nicht vorhanden. Die Initiatoren wollen die Petition am Mittwoch, 24. Mai, im Rathaus an Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse übergeben.
"Nur ein Experte kann helfen"
Das WOCHENBLATT fragte bei Röhse nach, wie er die Situation am Buenser Weg sieht. Als erste Maßnahme sei verfügt worden, dass Fahrzeuge über 2,8 Tonnen Gesamtgewicht nicht mehr vom Buenser Weg in die Berliner Straße abbiegen dürfen, sagte Röhse.
Gleichzeitig warnte er vor unüberlegten Schnellschüssen. "Es bringt nichts, jetzt dort mit Halbwissen herumzudoktern. Ich beziehe mich hier selbst mit ein." Die Stadt werde versuchen, Jens Leven für eine Einschätzung der Lage und Handlungsempfehlungen zu gewinnen. Röhse hatte den Experten für Schulwegsicherung der Firma Bueffee GbR aus Wuppertal bei einem Treffen der Metropolregion Hamburg im Januar dieses Jahres kennengelernt. "Uns hilft jetzt nur ein Experte weiter", betonte Röhse.
Gleichzeitig will der Bürgermeister die Autofahrer am Buenser Weg mit in die Pflicht nehmen. Als Beispiel nennt er die Regelung beim Parkplatz am AEG. Dort ist nur das Rechtsabbiegen erlaubt. Viele Verkehrsteilnehmer hielten sich nicht daran, kritisiert Röhse. In der Tat: Beim Ortstermin hielt sich nicht ein einziges Elternteil an das Rechtsabbiegegebot - auch ein Fahrlehrer nicht! (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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