Anti-Gewalt-Tag am 25. November
SPD-Frauen fordern Frauenhäuser
Im politischen Fokus auf Bundesebene ist häusliche Gewalt schon lange. So wurde das bundesweite Hilfetelefon eingerichtet, wo in sechzehn Sprachen Hilfsangebote vermittelt werden. Auch auf der lokalen Ebene gibt es Beratungsstellen. „Was jedoch fehlt, sind geeignete Unterbringungsmöglichkeiten, wohin Frauen aus ihrer belastenden bis unerträglichen Lage entfliehen und auch ihre Kinder in Sicherheit bringen können“, sagt Birgit Eckhoff, Vorsitzende der SPD-Frauen im Landkreis Harburg. Die SPD-Frauen fordern deshalb zum Anti-Gewalt-Tag am 25. November erneut die flächendeckende und ausreichende Finanzierung von Frauenhäusern, Schutzwohnungen und bezahlbarem Wohnraum für Frauen und ihre Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Das Land Niedersachsen fördert Frauenhäuser, die von den Wohlfahrtsorganisationen eingerichtet und geführt werden. Diese Pauschalbeträge werden durch einen Defizitausgleich des Landkreises ergänzt. Pro Landkreis sind mindestens acht Plätze für Frauen und ihre Kinder vorgesehen, um die Förderung zu erhalten. Diese Zahl wird für den Landkreis Harburg erfüllt. Bei einer Zahl von etwa 250.000 Einwohnern müssten es nach UNO-Standard jedoch mehr als zwanzig Plätze sein. Aus diesem Grund brachten die SPD-Frauen das Thema vor kurzem erneut in der Kreispolitik ein. Jedoch bislang ohne Erfolg. Die Frauenhausfinanzierung gehört zu den sogenannten freiwilligen kommunalen Aufgaben, die von einer Beschlussfassung des jeweiligen Rates sowie von verfügbaren Geldmitteln abhängig sind. Beides liegt bisher nicht vor. „Auch bezahlbarer Wohnraum für alleinerziehende Frauen fehlt,“ ergänzt Eckhoff. Dies werde oft auch als Grund angegeben, warum Frauen das Frauenhaus aufsuchen und dort länger bleiben müssen.
Der Anti-Gewalt-Tag am 25. November erinnert jährlich daran, dass Frauen in Deutschland von häuslicher und sexueller Gewalt betroffen sind. Jede dritte Frau berichtet, dass sie selbst bereits Gewalt oder sexuelle Übergriffe erlebt habe. Oft sind Kinder mit betroffen. Die Kriminalitätsstatistik berichtet, dass häusliche Gewalt in der Corona-Zeit zugenommen hat. Man muss allerdings davon ausgehen, dass heute auch mehr Gewalttaten ans Licht kommen, die früher im Dunkelfeld verblieben wären.
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