WEISSER RING informiert
„Tag der Zivilcourage“ am 19. September
Zivilcourage ist gefragt, wenn Menschen in der Öffentlichkeit Opfer von Gewalt werden. Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, möchte am „Tag der Zivilcourage“, am 19. September, auf den Grundsatz „Helfen und Handeln“ aufmerksam machen und veranstaltet daher rund um diesen Tag verschiedene Aktionen in ganz Deutschland.
„Es geht bei Zivilcourage nicht immer darum, sich körperlich einzumischen und einzugreifen. Jeder Mensch kann zivilcouragiert handeln, indem er, aus der Distanz heraus Öffentlichkeit herstellt, oder die Polizei informiert“, sagt Vera Theelen, Außenstellenleiterin des WEISSEN RINGS im Landkreis Harburg. „Wichtig ist, dass gehandelt und nicht weggeschaut wird.“
Alltagssituationen
In Extremsituationen zeige sich Zivilcourage oftmals sehr viel offensichtlicher als in Alltagssituationen. „Aber gerade in solchen Momenten geht es darum, laut zu werden und sich für andere stark zu machen. Beleidigungen oder Abwertungen dürfen nicht einfach so toleriert werden“, erklärt Theelen. „Zivilcourage bedeutet auch, sich für die eigenen Werte einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.“
Spitzt sich eine Situation zu, gilt immer, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. „Zeuginnen und Zeugen, die eine solche Situation beobachten, sollten sich unbedingt Unterstützung bei anderen Menschen in der Umgebung holen. Je mehr Menschen versuchen, die Situation zu deeskalieren, desto schneller kann geholfen werden“, so die Außenstellenleiterin. Konflikte könnten so idealerweise am Anfang ihrer Eskalationsspirale ausgebremst werden, bis die Polizei eintrifft.
Diese fünf Regeln der Zivilcourage sollten möglichst beachtet werden:
• Situation genau beobachten, gegebenenfalls aus der Distanz handeln. Sich nicht selbst in Gefahr bringen.
• Die Polizei unter 110 anrufen.
• Möglichst handeln, bevor sich die Situation zuspitzt.
• Andere Passanten aktiv um Mithilfe und Unterstützung bitten.
• Sich um das Opfer kümmern.
Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Homepage des Vereins im Internet unter www.weisser-ring.de/zivilcourage.
Im Jahr 2022 gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik 1.084.688 Fälle von Straßenkriminalität in Deutschland, darunter 61.039 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung, und 234.799 Beleidigungen. Bei entschlossenem Eingreifen könnten viele solcher Straftaten verhindert werden. „Ich möchte daher allen Bürgern Mut machen, in Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist, mutig zu sein, zu handeln und damit anderen Menschen zu helfen. Zivilcourage ist wichtig für unsere Gesellschaft und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für jede und jeden Einzelnen dar“, sagt Außenstellenleiterin Theelen.
Die knapp 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des WEISSEN RINGS stehen allen Betroffenen in Notlagen persönlich zur Seite. Das gilt natürlich auch für Menschen, die als Helfer oder Zeugen von der Tat betroffen sind.
Die Außenstelle im Landkreis Harburg ist unter folgenden Telefonnummern zu erreichen: 04181-201 89 20 oder 0151-551 647 33.
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