Mini-Andacht von Pastor Matthias Geilen
"Wir brauchen vor allem Besonnenheit"
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- Pastor Matthias Geilen
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os. Holm-Seppensen. Nach wie vor finden die Gottesdienste der Nachbarschaft Buchholz nur als Livestream-Übertragung statt. Für das WOCHENBLATT hat Matthias Geilen, Pastor der Martin-Luther-Kirchengemeinde Holm-Seppensen, seine Gedanken in einer kleinen Andacht zusammengefasst:
"'Jetzt muss es aber wieder losgehen!', rufen die einen. 'Vorsicht, Vorsicht', mahnen die anderen, 'Covid-19 ist noch da!' Was müssen wir fürchten: die Pandemie oder die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des 'Lockdowns'?
In diesem Gegensatz gibt es zum Glück viele kreative Lösungen und Hilfen, bald vielleicht eine fortschrittliche App und vor allem verantwortliches Handeln vieler einzelner Menschen. Dazu brauchen wir aber Besonnenheit. Das ist eine innere aufrechte Haltung, die wir stärken müssen, weil sie durch Ängste geschwächt wird. Wir brauchen Vertrauen, Optimismus, Realismus, Demut, dass der Mensch eben doch nicht alles im Griff haben kann, Bescheidenheit, Fähigkeit, die eigenen Erwartungen zu überdenken, Hilfsbereitschaft und praktische Solidarität.
Der Glauben bietet mir eine Ressource an, die mir hilft, in all den Anforderungen, die uns die Krise stellt, Kraft zu schöpfen und eine lebensfördernde Haltung zu gewinnen. Im 2. Brief an Timotheus (1, Vers 7) macht der Apostel Paulus seinem jungen Mitarbeiter Mut: "Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."
Es wäre doch schon viel gewonnen, wenn unser Handeln nicht einer Furcht entspränge. Niemand und nichts könnte mir dann zu viel Angst machen. Selbst wenn solche Angst immer wieder Wege zu meinem Herzen fände, sie wäre zuletzt doch überwunden durch den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Es ist ein Geist der tätigen Kraft, die das Notwendige tut, es ist ein Geist der liebevollen Zuwendung, die jeden Menschen seine Würde erfahren lässt, und es ist der Geist, der zur Vernunft bringt, die steuernde Kraft, wenn die Emotionen mit uns durchgehen wollen und wir uns verirren. Genau das brauchen wir alle. Gott gebe uns diesen Geist, ja, er mache uns offen und empfänglich für seinen Geist. Dann müssen wir nicht bange sein um unsere Zukunft, wenn wir fragen und entscheiden müssen: Wie soll es eigentlich weitergehen?"
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz |
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