Prognose 2025
Handwerk steht vor herausfordernden Zeiten
Nach einem von Unsicherheiten geprägten Jahr 2024 blickt das Handwerk im Kammerbezirk mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Stagnierende Umsätze, steigende Kosten und zunehmende Bürokratie belasten die Unternehmen. Matthias Steffen, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, fordert daher von der Politik für 2025 eine klarere Ausrichtung der Wirtschaftspolitik: „Unsere Betriebe benötigen endlich eine Politik, die sie stärkt statt zusätzlich belastet. Weniger Bürokratie und Berichtspflichten, niedrigere Steuern und Abgaben sowie Entlastungen bei den Energiekosten sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu sichern.“
Unsicherheit belastet Unternehmen
Auch für das Jahr 2025 geht Steffen von herausfordernden Zeiten aus: „Unsere Prognose zeigt, dass die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten die Stimmung erheblich beeinflussen.“ Derzeit herrsche Unklarheit über den wirtschaftspolitischen Kurs einer möglichen neuen Bundesregierung. Zusätzlich könnte die vorläufige Haushaltsführung des Bundes zu Verzögerungen bei staatlichen Investitionsvorhaben und Einschränkungen bei künftigen Förderprogrammen führen. Rückgänge bei Baugenehmigungen und weiterhin schwierige Finanzierungsbedingungen für Bauvorhaben belasten das Bauhandwerk. „Die Rezession im Baugewerbe hat inzwischen auch das Ausbauhandwerk erfasst“, so Steffen. Auch der Arbeitsmarkt zeige keine nennenswerte Belebung, was die Konsumlaune dämpfe.
Stagnierende Entwicklung
Erwartet wird im Handwerk daher eine stagnierende Umsatzentwicklung. „Nach einem Umsatzrückgang von voraussichtlich -1 Prozent im Jahr 2024 rechnen wir für 2025 mit einem ‚Nullwachstum‘“, so Steffen. Real würden die Umsätze aufgrund der Inflation erneut sinken und auch die Beschäftigtenentwicklung werde 2025 voraussichtlich negativ ausfallen. Wichtig für die Betriebe sei daher eine deutliche Entlastung, insbesondere bei den Lohnzusatzkosten. „Handwerksleistungen werden für die Kunden anderenfalls immer teurer und es droht eine Zunahme der Schwarzarbeit bei gleichzeitigem Rückgang der regulären Beschäftigung. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es daher gerade für das arbeitsintensive Handwerk wichtig, die Sozialversicherungsbeiträge wieder auf maximal 40 Prozent zu senken“, so Steffen.
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