Nachhaltigkeitsserie im WOCHENBLATT

Kinderarbeit und 20 Tonnen Aufschüttung für einen Goldring

wd. Buxtehude. Nachhaltigkeit in der Mode ist aktuell ein großes Thema, doch über fairen und ökologischen Schmuck wird kaum gesprochen. Für die Initiative Buxtehude im Wandel ein Grund mehr, einmal genauer hinzuschauen. Denn gerade zu Weihnachten wird häufig Schmuck verschenkt. Bei konventionellem Schmuck stammen Rohstoffe häufig aus Konfliktgebieten, haben die Umweltexperten, die im Rahmen der Nachhaltigkeitsserie im WOCHENBLATT Tipps für umweltbewusstes Handeln im Alltag geben, festgestellt. Ebenso werden die durch den Abbau bedingten Umweltschäden oft außer Acht gelassen. So werden beispielsweise bei der Produktion eines Goldrings ca. 20 Tonnen Minenabraum (Aufschüttungen) produziert, wobei die gewachsene Landschaft zerstört wird. Ganz zu schweigen von den hochgiftigen Substanzen, wie zum Beispiel Quecksilber, die zum Auswaschen von Edelmetallen wie Gold genutzt werden. Sie gelangen meistens ungefiltert in die Umwelt. Die Bedingungen für die Menschen bei Abbau und Produktion von Edelmetallen bzw. Edelsteinen sind oft gesundheitsgefährdend und prekär. Auch Kinderarbeit kommt vor allem in Minen mit sehr engen Gängen häufig vor.
Ein Alternative ist, nachhaltig produzierten Schmuck zu kaufen, der aus Umwelt- und sozialgerechter Herstellung stammt.
Die Initiative Buxtehude im Wandel gibt Tipps:
Verwendung von recycelten Materialien: Einige Hersteller verwenden für ihre nachhaltig produzierten Schmuckstücke bereits recycelte Edelmetalle wie Gold und Silber.
Fairtrade Gold: Edelmetalle mit Ursprungszertifikat, Goldschmuck mit dem Siegel "Fairtrade Gold" kann man guten Gewissens kaufen, denn das Gold wurde unter menschenwürdigen Bedingungen produziert. Infos: www.fairtrade-deutschland.de/produkte/gold.
Siegel: Qualitätssiegel helfen beim Kauf fairer und nachhaltiger Schmuckstücke. So kontrollieren gemeinnützige Organisationen wie "Responsible Jewellery Council" (RJC) oder „Alliance for Responsible Mining“ in der Schmuckindustrie Faktoren wie Umweltbelastung und Arbeitsbedingungen. Auch Korruption, Schmuggel u.Ä. sind verboten und werden bei der Zertifizierung geprüft.
Alternatives Material: Einige kleine Labels verwenden alternative Materialien, z.B. aus recyceltem Papier, Fischhaut, Leder u.a.. Die oft farbenfrohen Designs sind nachhaltig und individuell gefertigt und machen gute Laune! Edlen Schmuck gibt es zum Beispiel aus Porzellan oder Metallresten aus der Industrie mit sehr stilvollem Design.
Lokale Läden und Kunsthandwerker: Gerade lokale Goldschmiede, Schmuckgeschäfte, Kunsthandwerker oder Eine-Welt-Läden sind oft über die Quelle ihrer Produkte sehr gut informiert. Hier lohnt es sich, gezielt zu fragen.
Weitere Infos unter https://buxtehude-im-wandel.de.