Porträts, die berühren: Ausstellung der Buxtehuder Fotografin Daniela Ponath
Die Buxtehuder Fotografin Daniela Ponath hat Menschen auf Friedhöfen porträtiert
tk. Buxtehude. An diesen Fotos kann niemand vorbeigehen, ohne dass der Blick beinahe magisch angezogen wird. Manche Bilder wirken wie mystische Inszenierungen, einige geben Rätsel auf und andere wiederum zeigen Menschen, die gleichermaßen stark und verletzlich wirken. Die Buxtehuder Fotografin Daniela Ponath zeigt im Stadthaus der Estestadt ihre Ausstellung "GrenzenLoslassen". Was alle Fotos gemeinsam haben: Sie sind auf Buxtehuder Friedhöfen entstanden. Was dabei auf den ersten Blick erstaunlich scheint: Die Fotos transportieren keine Trauer, sondern lebendiges Menschsein.
"Darf man auf einem Friedhof Menschen fotografieren?", sei eine Frage, die sie sich gestellt habe, als sie mit der Buxtehuder Friedhofsverwaltung über dieses Projekt nachgedacht hat, sagt Daniela Ponath. Die Antwort findet sich in der Ausstellung: pietätlos ist daran gar nichts. "Auch Trauernde haben sich an unserer Anwesenheit nicht gestört", so die Fotografin.
Wer mit ihr über ihre Arbeit spricht, merkt schnell: Begeisterung für das eigene Tun ist eine Triebfeder. Die Ingenieurin hatte sich 2012 entschlossen, ihre Leidenschaft fürs Fotografieren zum Beruf zu machen. Im Bereich Businessporträts hatte sie sich schnell einen Namen als kreative Fotografin gemacht.
"Du bekommst, was Du gibst", sei ein Leitmotiv. Soll heißen: Nur wenn sie selbst mit Leidenschaft bei der Sache ist, die Stimmungen der Menschen spürt und einfängt, kommen Fotos heraus, die besonders sind. "Ich lasse mir Zeit", sagt Daniela Ponath. Auslöser drücken und fertig - das funktioniere nicht. Neben der Auftragsarbeit spielen freie Projekte, wie "GrenzenLoslassen", eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit. Fragen, ob ihre Fotografie Kunst ist, was Begabung und was Technik ist, findet Daniela Ponath unwichtig. "Das ist höchstens eine philosophische Frage."
Für das Fotoprojekt auf den Friedhöfen hat sie Menschen vor Ort angesprochen, einige Models hatte ihr Susanne Oldehaver von der Friedhofsverwaltung empfohlen und mit anderen hatte die Fotografin bereits zusammengearbeitet. Spannend: Mit manchen Menschen, die sie eigentlich nur fotografieren wollte, ist Daniela Ponath inzwischen befreundet. Über ihre Fotos, auch die in der aktuellen Ausstellung, sagt sie daher: "Ich habe keine Distanz zu meinen Werken." Das heißt auch, dass die Fotografin innerlich beteiligt ist. Anders ausgedrückt: Die Bilder haben eine Seele. Da schließt sich der Kreis zu den Fotos und dem Ort ihres Entstehens: Friedhöfe sind schließlich seelenvolle Orte.
Die Ausstellung im Stadthaus in Buxtehude (Bahnhofstraße) ist noch bis zum 30. November zu sehen. Weitere Infos: www.daniela-ponath.de
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