Städtisches Kulturprogramm und Hilfe für Künstler
Buxtehude will die Kultur stärker fördern
tk. Buxtehude. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Die Kulturpolitiker der Hansestadt haben 100.000 Euro im Haushalt für 2021 bereitgestellt, um Künstlerinnen und Künstler, deren Existenz in der Pandemie gefährdet ist, zu unterstützen. Ein Eckpunkte-Papier, das die Verwaltung dafür vorgelegt hatte, wurde von der Politik abgesegnet. Feste Kriterien für die Mittelvergabe seien wichtig, um Transparenz zu gewährleisten, sagt Torsten Lange, der die Fachgruppe Kultur leitet. "Das darf nicht irgendwie willkürlich geschehen."
Das WOCHENBLATT wollte vom städtischen Kulturmanager wissen, warum förderungsfähige Projekte möglichst innovativ sein sollen und sie nicht gewinnorientiert sein dürfen. Denn: Wer als Künstler oder Künstlerin ums Überleben kämpft, hat nicht zwingend einen innovativen Kreativschub. Und: Wer hauptberuflich von seiner künstlerischen Arbeit lebt, verdient damit sein Geld - was den Ausschluss einer Gewinnorientierung zumindest schwierig macht.
Es gehe darum, dass nicht Tausende Euros als Honorar bezahlt werden sollen, sagt Torsten Lange. Wer sich als Initiator eines Projektes selbst ein angemessenes Honorar zahle, könne natürlich gefördert werden.
Das Thema Innovation, so Lange, beziehe sich etwa auf neue Formate. Wer mangels Auftritten auf der Bühne andere Wege entwickele, der solle Unterstützung bekommen.
Am Ende wird die Politik über jeden Förderantrag entscheiden. Weil der Kulturausschuss als eigentlich zuständiges Gremium nicht oft genug tagt, kann auch der Verwaltungsausschuss (VA) darüber entscheiden.
Mehr Kultur soll es künftig im Buxtehuder Stadtpark geben. Mit 20.000 Euro unterstützt die Stadt den neuen Verein "BuxKultur", der auf einer mobilen Bühne hinter dem Aquarella Veranstaltungen von kleinen Events bis hin zu einem zweitägigen Mini-Festival plant. Ob wie und wie ein solches Angebot angenommen wird, soll sich in einer Testphase zeigen.
Die Idee von Peter Schmidt, zugewähltes Mitglied im Kulturausschuss, eine feste Bühne zu bauen, wurde zurückgestellt. Neben festen Terminen hätte es dort auch Open-Stage-Veranstaltungen geben können.
Über den Antrag des Kulturforums am Hafen, der für das zurückliegende Jahr 12.000 Euro und für 2021 25.000 Euro Förderung beantragt hatte, wurde noch nicht abschließend entschieden. Das solle erst geschehen, wenn alle erforderlichen Unterlagen vorliegen, so Torsten Lange.
Vieles geht nur digital
(tk). Was wird in diesem Jahr an Veranstaltungen des Buxtehuder Stadtmarketings möglich sein? Das erste große Event wäre "Hanse Ahoi". Das wird aller Voraussicht nach eine virtuelle Veranstaltung und live höchstens ein Konzert am Hafen geben, erklärt Stadtmarketingchef Torsten Lange.
Die Ökomesse im Spätsommer könnte es nicht nur online, sondern auch mit einigen Ständen unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln geben.
Auch wenn der Dezember noch weit weg erscheint: Schon jetzt werden konkrete Szenarien fürs Wintermärchen, den Buxtehuder Weihnachtsmarkt, geplant. Dass alles so sein wird wie früher, glaubt Lange nicht. Er geht davon aus, dass das Wintermärchen 2021 in Clustern mit Abstandsregeln möglich sein könnte. Ein Glühwein-Cluster würde zumindest echtes Weihnachtsmarkt-Feeling aufkommen lassen. Wintermärchen als "Cluster"?
Städtische Kulturarbeit
(tk). Normalerweise würde die städtische Kulturarbeit jetzt auf der Zielgeraden für das Theaterprogramm der Spielzeit 2021/2022 sein. Es wird Veranstaltungen auf der Halepaghenbühne geben, aber keinen Abo-Verkauf, erklärt Tosten Lange, Leiter des Fachbereichs Kultur und Tourismus.
Die Kulturplaner gehen davon aus, dass auch weiterhin die Zuschauerzahl aufgrund der Hygieneregeln auf der Halepaghenbühne bei nur 175 liegen wird. Sollte sich das während der kommenden Spielzeit ändern, werde der freie Verkauf ausgeweitet, so Lange.
Sorgen bereitet ihm die Theaterlandschaft. Ob es auch künftig die Tourneetheater geben wird, die seit vielen Jahren Gäste in Buxtehude sind, vermag derzeit niemand zu sagen. "Dort gibt es riesengroße Probleme", so Lange. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass in der übernächsten Spielzeit zwar wieder ein volles Haus möglich sei, doch die Anzahl der Akteure auf der Bühne geschrumpft sei. Theaterabo fällt noch flach
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