Landkreis Harburg
G20 und die Auswirkungen in der Metropolregion

- Zwischen 150 und 200 Einsatzkräfte sind in Hittfeld (Landkreis Harburg) untergebracht. Thomas Roters (kl. Bild) und seine Kollegen sind aus Steinfurt angereist
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(bc/os). Der mit Spannung erwartete G20-Gipfel in Hamburg am 7. und 8. Juli rückt näher. Das Treffen der Politiker aus den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern beschäftigt die Menschen in der Metropolregion auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Ein Überblick:
• Um die Einsatzlage bewältigen zu können, hat Hamburg Bund und Länder um größtmögliche Unterstützung von Polizeikräften gebeten. Bis zu 20.000 Polizeikräfte werden den Gipfel sichern. Ein Sprecher der Polizeidirektion (PD) Lüneburg, zu der die Inspektion in den Landkreisen Harburg und Stade gehören, schreibt dazu auf WOCHENBLATT-Anfrage: „Niedersachsen prüft derzeit, in welchem Umfang Hamburg mit Einsatzkräften unterstützt werden kann.“ Grundsätzlich wolle man helfen.
Dafür müsse aber klar sein, wieviel Kräfte Hamburg anfordere. Danach werde seitens des Ministeriums für Inneres und Sport über ein entsprechendes Kräfte-Angebot entschieden. Zu berücksichtigen seien aber die „eigenen Einsatzlagen, die sich insbesondere im Zuständigkeitsbereich unserer Polizeidirektion als unmittelbar angrenzende Polizeibehörde in Niedersachsen ergeben können“, so der Sprecher.
Die PD Lüneburg habe sich konzeptionell auf den G20-Gipfel eingestellt, um sowohl mögliche erforderliche Unterstützung leisten zu können als auch die polizeiliche Präsenz und die Interventionsfähigkeit im eigenen Zuständigkeitsbereich im erforderlichen Umfang zu gewährleisten. Soll heißen: Wenn es im Umland knallt, ist genug Polizei vor Ort.
• „Wir haben einen Vorbefehl bekommen, sodass wir während des G20-Gipfels ständig erreichbar sind“, erklärt Jan Bauer, Bereitschaftsleiter des DRK im Landkreis Harburg. Je nach Einsatzlage in Hamburg werden die DRK-Kameraden ausrücken - und dabei 200 Kollegen aus Nordrhein-Westfalen unterstützen, die am Donnerstagsabend ihr Quartier im Schulzentrum Peperdiekshöhe in Hittfeld (Gemeinde Seevetal) bezogen haben.
Koordiniert wird der Personaleinsatz von Joachim Behnke, ehemaliger Stadtbrandmeister von Buchholz. Die Einsatzkräfte aus Detmold und Steinfurt halten sich als Reserve bereit. Zu ihren Aufgaben gehört der Patiententransportzug ebenso wie das Einrichten eines Behandlungsplatzes, eines mobilen Versorgungsplatzes für Verletzte. „Wir können bis zu 50 Patienten pro Stunde versorgen“, sagt Thomas Roters, Leiter des DRK Kreisverbands Steinfurt.
• Die Feuerwehren aus dem Umland sind direkt nicht beteiligt, auf Verwaltungsebene wurden aber bereits entsprechende Vorgespräche geführt, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Stefan Braun, Feuerwehr-Sprecher im Landkreis Stade, sagt: „Im Bedarfsfall könnten Feuerwehr-Bereitschaften aus den Landkreisen Stade und Harburg angefordert werden.“
• Im Vorfeld des G20-Gipfels rufen die Buchholzer Ortsgruppen der Umweltverbände Greenpeace, Bund, Nabu, WWF und Naturfreunde Nordheide zur Teilnahme an einer Demonstration in Hamburg auf. Die Protestler fordern die zukünftige Bundesregierung zu einem Politikwechsel auf. Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 2. Juli, um 11.30 Uhr auf dem Rathausmarkt in Hamburg. Treffpunkt in Buchholz für den Kauf eines HVV-Gruppentickets ist um 10 Uhr am Buchholzer Bahnhof.
• Auch im Landkreis Stade wird zur Beteiligung an Protestaktionen aufgerufen. Auf Initiative von „Attac Stade - Buxtehude“ nehmen verschiedene Initiativen und Verbände (u.a. DGB, GEW, BUND, etc.) an der Groß-Demo „Grenzenlose Solidarität statt G20“ am Samstag, 8. Juli, (11 Uhr Hauptbahnhof) teil. Separat hat die Partei „Die Linke“ einen Aufruf verfasst. Treffpunkt ist am Stader Bahnhof: Um 9:34 Uhr fährt die S-Bahn, um 10:03 der Metronom. „Wir üben auch Solidarität, indem wir Schlafplätze über die G20-Bettenbörse für auswärtige Teilnehmer anbieten“, sagt Michael Quelle von den Linken.
• Reisende der Deutschen Bahn müssen sich während des G20-Gipfels auf Behinderungen einstellen. Alle ICE/IC- und EC-Züge beginnen/enden von Freitagmorgen, 7. Juli, bis Samstag, 8. Juli, 16.30 Uhr, im Hamburger Hauptbahnhof. Am Samstag, 8. Juli, halten in der Zeit von 9 bis 15 Uhr ausgewählte Züge zusätzlich in Hamburg-Bergedorf oder -Harburg. Die Regionalexpress-Linien RE 7 Hamburg Hbf - Flensburg und RE 70 Hamburg Hbf - Kiel beginnen/enden von Donnerstag, 6. Juli, 21 Uhr, bis Samstag, 8. Juli, 21 Uhr, in Hamburg-Altona. Infos unter www.bahn.de/aktuell.
• Der geänderte HVV-Fahrplan ist online unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.hvv.de">www.hvv.de</a> abrufbar.


Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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