Hochwasserstreit in Buxtehude: Unterschiedlicher geht nicht
Hochasserstreit: Die Positionen von Deichbaugegner- und befürwortern bleiben unvereinbar
tk. Buxtehude. Die Argumente und Fakten der einen Seite überzeugen die andere nicht. Die Positionen im Buxtehuder Hochwasserstreit bleiben unvereinbar. Auch nach der vergezogenen Öffentlichkeitsbeteiligung am Montagabend zum innerstädtischen Deichbau. Die Stadt will nach wie vor Deiche bauen, ein Bündnis aus mehreren Bürgerinitiativen hält das für falsch und setzt auf einen Damm zur Rückhaltung der Estefluten.
Wie unterschiedlich die Interessen sind, wurde schon vor dem Start deutlich: Zwei Bürger aus Heimbruch standen mit einem Plakat vor dem Eingang des Schulzentrums Nord. "Keine Enteignung für den Dammbau", forderten sie. Den Dammbau zur Wasserrückhaltung verlangen aber die Deichbaugegner.
Was die Situation noch komplizierter macht: Die Esteanlieger in Estebrügge und Cranz befürchten Land unter durch die Buxtehuder Pläne. Die Deichplaner aus Buxtehude berufen sich dagegen auf Landesrecht. Das geht von einer theoretischen Deichhöhe von vier Metern aus und setzt alle Flächen zwischen den Deichkronen als offizielles Überflutungsgebiet fest. Dort stehen aber Häuser - schon länger als das aktuelle Recht gilt - und der Deich ist zum Teil deutlich niedriger. Die Deichplaner aus Buxtehude verweisen auf gültiges Landesrecht. Was sie vorhaben, stimme damit überein.
Nicht erstaunlich: Die Planer der Stadt Buxtehude attestieren dem Vorhaben in allen belangen Machbarkeit - auch unter Umweltverträglichkeitsaspekten. Für sie ist die "Damm-Lösung" unzureichend und zu teuer. Ein zusätzliches Schöpfwerk müsste vor den Toren Buxtehudes gebaut und permanent betriebsbereit gehalten werden. Um Fluten durch Starkregen von oben und gleichzeitig ein geschlossenes Sperrwerk in Cranz auszugleichen, wäre zudem ein zweites Schöpfwerk notwendig. Zu teuer und im Flächenverbrauch für den Damm zu groß, urteilen die Stadtplaner.
Für die Deichbaugegner ist die Damm-Variante dagegen der einzig richtige und vor allem nachhaltige Weg. Nur durch Wasserrückhaltung werden etwa die berechtigten Interessen der Unterlieger berücksichtigt. Das sonst sehr kämpferische Aktionsbündnis aus Buxtehude hielt sich am Montag zurück. Die lauten Töne kamen eher aus Jork und Estebrügge. Das Buxtehuder-Deichbauprojekt sei eine "Sauerei", war mehr als einmal zu hören.
Der nächste wichtige Termin ist die Ratssitzung vor Weihnachten. Dann kann der Rat das Planfeststellungsverfahren für die Deiche einleiten. Bislang steht dafür eine stabile politische Mehrheit. Aus Sicht der Stadt wäre damit auch das Bürgerbegehren gegen den Deichbau erledigt. Die nächsten Konflikte - auch vor Gericht - sind programmiert. Mehr als 300 Bürger haben sich über die Deichbaupläne in Buxtehude informiert
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