Kritik der Buxtehuder Grünen an Bildungspolitik in Niedersachsen: Grundlegende Reformen fehlen
Grünen-Politiker kritisieren Bildungspolitik: "Geht nur um Außenwirkung"
tk. Buxtehude. Maggy Ruhnke und Ulrich Felgentreu sitzen für die Grünen im Buxtehuder Schulausschuss. Bildungspolitik ist ihnen ein persönliches Anliegen. Was derzeit in Schule und Kitas auf Landesebene geschehe, etwa die kurzfristige Verlegung der Sprachförderung von der Grundschule in die Kitas, macht sie wütend. Maggy Ruhnke: "Probleme werden verlagert, anstatt die grundsätzlichen Strukturen zu verändern."
Durch die Sprachförderung, die künftig in Kitas stattfindet, werden 500 Stellen an Grundschulen rechnerisch freigesetzt. "Die Bezahlung von Grundschullehrern wird aber nicht angehoben und die Studienbedingungen werden ebenfalls nicht verbessert", kritisiert Maggy Ruhnke. So dauere das Studium der Junglehrer häufig ein Semester länger, weil vorgeschriebene Seminare nicht rechtzeitig erteilt werden können. Und: Weil die letzten Prüfungen zu einem späten Zeitpunkt erfolgen, sei die Einstellungsphase in den Schulen bereits vorbei. "Wenn wir das verändern, würden diese Lehrer ein halbes Jahr früher fertig sein", sagt Maggy Ruhnke. Zudem müsse im Grundschulbereich die Zahl der Studienplätze erhöht werden - was bislang nicht geschehe.
Dass Sprachförderung in den Kitas stattfinde, sei grundsätzlich richtig. "Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher wird aber dahingehend nicht verbessert", kritisiert sie. Sie sei zudem außergewöhnlich lang und gar nicht bis sehr schlecht bezahlt. Zudem müsse die Gruppengröße in den Kitas verkleinert werden, wenn Sprachförderung im Kindergarten effektiv sein solle. "Viele Gruppen sind heute schon am Limit", so die Grünen-Politkerin.
Ex-Landtagskandidat Ulrich Felgentreu freut sich zwar darüber, dass Bildungspolitik bei allen Parteien einen hohen Stellenwert habe. "Jetzt werden Dinge übers Knie gebrochen, weil das eine gute Außenwirkung hat", kritisiert Felgentreu.
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