Aus alter Filiale wird ein modernes Quartier
Sparkasse Harburg-Buxtehude plant Neubau in der Estestadt
tk. Buxtehude. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude wird ihr großes Gebäude an der Bahnhofstraße in Buxtehude abreißen und dort ein neues Quartier errichten. Drei Gebäude sollen entstehen, die sowohl Platz für eine deutlich kleinere Sparkassen-Filiale schaffen als auch Büroflächen und insgesamt 46 Wohnungen. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Sommer stellte die Pläne des Rotenburger Architekten Jürgen Lohmann jüngst der Buxtehuder Politik vor. Der Entwurf kam gut an. "Das wertet die Bahnhofstraße auf", war der Tenor.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Anzahl der eingeplanten Parkplätze. Denn: Die Sparkasse will vom üblichen Stellplatzschlüssel abweichen. Der schreibt etwa vor, dass pro Wohnung 1,5 Parkplätze geschaffen werden müssen. Auch für Büroflächen gibt es Vorgaben, sodass dieses Bauprojekt eigentlich 135 Parkplätze bekommen müsste. Die Sparkasse plant aber nur 90 Stellflächen. "Beim Verkehr findet ein Umdenken statt", sagte Andreas Sommer. Für die Bewohner soll es unter anderem ein Carsharing-Fahrzeug und E-Bikes geben. "Der Verzicht aufs Auto und damit auch auf Stellplätze ist unser Ziel", so Sommer. "Was in Großstädten funktioniert, wollen wir als Pilotprojekt ausprobieren", ergänzte Architekt Lohmann beim Thema Carsharing.
Wo die Filiale während der Bauzeit unterkommt, wollten die Politiker wissen. Das Geldinstitut habe gegenüber Räume angemietet, erklärte Andreas Sommer. Für Kunden gebe es daher keine längeren Wege.
Eine weitere Frage betraf die Energieversorgung des neuen Quartiers an der Bahnhofstraße. Sind beispielsweise Geothermie und Photovoltaikanlagen eingeplant? "Das ist eine Sache der Fachingenieure", so Architekt Lohmann. Daran gedacht werde aber. Außerdem wollten die Mitglieder im Ausschuss wissen, wie die Wasserhaltung während der Bauarbeiten geplant ist. Hintergrund: Wenn in diesem Bereich der Stadt gebaut wird, ist es für die umstehenden - häufig auf Holzpfählen gegründeten Gebäude - wichtig, dass der Grundwasserspiegel nicht absinkt. Damit habe die Buxtehuder Bauverwaltung viel Erfahrung, merkte der Erste Stadtrat Michael Nyveld an. Beim Bau des Stadthauses schräg gegenüber sei die Wasserhaltung ein wichtiges Thema gewesen.
Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich zwischen Sparkassen-Vorstand Andreas Sommer und dem Linken-Ratsherrn Benjamin Koch-Böhnke. Der sieht die Sparkasse in der sozialen Verpflichtung, preisgünstige Wohnungen zu schaffen. "Kein Penthouse, sondern Wohnungen für sechs Euro den Quadratmeter kalt", war seine Forderung. Eine Gewinnmaximierung sei nicht das Ziel der Sparkasse, hielt Sommer dagegen. Es sei aber die Kernaufgabe, Gewinne zu erzielen und damit das Eigenkapital aufzustocken. Was wiederum die Grundlage für die Vergabe von Krediten sei. "Unser Konzept für den Neubau muss daher wirtschaftlich sein."
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