Im hohen Alter komfortabel zu Hause wohnen - Maßnahmen für Barrierefreiheit
In Deutschland werden die Menschen insgesamt älter. Nicht nur die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, auch der Bevölkerungsanteil älterer Menschen wächst im Verhältnis. Bereits heute sind etwa 25 Prozent der hierzulande lebenden Menschen 60 Jahre oder älter; in den kommenden Jahren wird sich diese Entwicklung tendenziell fortsetzen,
Auch in Hamburg steigt der Altersdurchschnitt
Auch in Hamburg ist der Anteil älterer Menschen unter den Bewohnern hoch. Einige Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 nur noch 56 Prozent der Hamburger
zwischen 20 und 64 Jahre alt sein werden.
In einer Gesellschaft, die insgesamt immer älter wird, steigt natürlich der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum stetig an. Mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln lassen sich barrierefreie Wohnräume, die ein Bewohnen bis ins hohe Alter ermöglichen, vergleichsweise einfach umsetzen.
In vielen Fällen wohnen Senioren heute in älteren Wohngebäuden, welche in den wenigsten Fällen von Beginn an barrierefrei geplant / gebaut wurden. Dabei ist barrierefrei auch nur ein Überbegriff für eine ganze Reihe an Maßnahmen, die sich unabhängig von der Aufteilung von Wohnräumen, oder den Platzverhältnissen realisieren lassen. Eine altersgerechte Einrichtung und Ausstattung einer Wohnung ist prinzipiell mit folgenden Maßnahmen verbunden:
Allgemeine Vorkehrungen
Zunächst einmal müssen die notwendigen Grundvoraussetzungen geschaffen werden, um mit den Planungen zur Umgestaltung beginnen zu können. Um im Bedarfsfall auch mit mobilen Transportmitteln innerhalb der Wohnung von A nach B kommen kann, müssen sämtliche relevanten Türen eine Breite von mindestens 90 cm aufweisen, relevante Schalter, Türgriffe und Steckdosen nicht höher als 85 cm montiert werden. Darüber hinaus sollten sämtliche Kabel in der Wohnung ordnungsgemäß in Kabelkanälen verlaufen, um Stolperfallen zu eliminieren. Auch Teppiche sollten auf eine Stolpergefahr hin überprüft, gegebenenfalls rutschfest gemacht oder im Zweifel entfernt werden. Sämtliche Räume sollten bei Bedarf eine helle Ausleuchtung ermöglichen, die Türklingel von jedem Zimmer aus deutlich zu hören sein. Im großen und Ganzen kann man festhalten:
• Es sollte keine größeren Schwellen geben, die die Bewegung einschränken oder Stolperfallen darstellen.
• Alles was zur Bewältigung des Alltags wichtig ist, sollte in Griffweite sein können.
Sofern sich Stufen oder Treppen an Eingängen oder der Wohnung selbst befinden, müssen entsprechende Lösungen gefunden werden, um diese barrierefrei zu machen. Bei kleineren Treppen oder Stufen bietet sich in der Regel eine Rampe an, die individuell an die Verhältnisse vor Ort angepasst werden kann. So lassen sich geringe Höhenunterschiede auch mühelos mit einem Rollator oder einem Rollstuhl überwinden. Bei größeren Treppen sollten mindestens rutschfeste Stufen und beidseitige Geländer montiert werden, darüber hinaus kann die Installation eines Treppenlifts sinnvoll sein. Moderne Treppenlifte lassen sich an nahezu jede Treppe anpassen. Unter folgendem Link findet sich Übersicht und Informationen zur Treppenlift Montage in Hamburg.
Das Badezimmer
Häufig ist die barrierefreie Umgestaltung des Badezimmers die Kosten-intensivste Investition neben der Küche. Dies liegt an den zahlreichen Umbauten die hier erfolgen müssen. Hierzu zählen neben einem absolut rutschfesten Boden etwa eine Boden-ebene Dusche oder eine leicht begehbare Badewanne mit einem optionalen Klappsitz oder Hocker. An den Wänden und entsprechenden Stellen wie am WC sollten Haltegriffe montiert werden, der Toilettensitz an die individuellen Erfordernisse angepasst werden, sodass im besten Fall eine eigenständige Nutzung eingeschränkter Menschen möglich ist. Selbiges gilt selbstverständlich für das Waschbecken und den Spiegel. Es ist zudem sinnvoll darauf zu achten, dass der Aufschlag der Badezimmertür nach außen gerichtet ist und die Tür selber im Bedarfsfall auch von außen entriegeln zu können.
Schlafzimmer und Küche
Im Schlafzimmer spielt zunächst einmal das Bett die größte Rolle. Dieses sollte höhenverstellbar sein und so aufgestellt werden, dass es von drei Seiten begehbar ist. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Körper-angepasste Matratze sowie
gegebenenfalls Aufstehhilfen am Bett.
Das Licht im Raum sollte vom Bett aus ein und ausschaltbar sein, etwaige Elektronikgeräte wie Fernseher oder Radio ebenfalls.
Um die Möglichkeit zu haben, auch bei eingeschränkter körperlicher Verfassung selber zu kochen, ist es unumgänglich auch in der Küche einige Umbaumaßnahmen zu tätigen. Hier bietet es sich an, in absenkbare und unterfahrbare Herdplatte, Arbeitsplatte und Spüle zu investieren, welche auch mit einem Rollstuhl komfortable Bedienung zulassen. Darüber hinaus sollten Küchengeräte bestenfalls gegen altersgerechte, einfach und gefahrlos zu bedienende Varianten ausgetauscht werden.
Zusätzliche individuelle Maßnahmen treffen
Mit diesen allgemeinen Maßnahmen lässt sich eine gute Barrierefreiheit in Wohnungen oder Häusern realisieren. Darüber hinaus sind immer aber auch die spezifischen Bedingungen vor Ort und der Zustand der betreffenden Personen zu berücksichtigen, wenn es um eine altersgerechte Anpassung geht. Bei der Planung hilft es, die Wohnung ganz in Ruhe zu inspizieren und sich jederzeit die Frage zu stellen, welche möglichen Gefahrenquellen sich ergeben, wenn unbeaufsichtigte Kinder oder ältere Menschen, möglicherweise mit eingeschränktem Hör- oder Sehvermögen alleine in dieser Wohnung wären. Dazu zählen auch Sicherungsmaßnahmen der Fenster gegen versehentliches Stürzen oder allgemeiner Einbruchschutz.
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