Kunstspektakel im Süden Hamburgs
SüdArt24 auch im Landkreis Stade

Foto: SuedArt24
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Am Samstag, 1. Juni, startet das vierwöchige Kunstspektakel SuedArt24 und präsentert rund 25 Kunstinstitutionen und ihre aktuellen Ausstellungen im Süden Hamburgs.

Die erste Woche führt nach Buxtehude, Neugraben, Heimfeld, Harburg und Aghathenburg.

Am Samstag, 1. Juni, 15 Uhr, wird im Marschtorzwinger Buxtehude am Liebfrauenkirchhof der Künstler Jürgen K.F. Rohde, geehrt.  Seit 2009, als der Künstler Jürgen K.F. Rohde die Idee zu einer „Kunstinsel“ hatte, stellen Künstler der Region auf einer Plattform ihre Kunstwerke ins Wasser des Flusses. So schwimmt die Kunst auf der Este, aber sie schwimmt nicht davon. Ganz unterschiedlich sind die Exponate, immer wieder anders wirken sie auf der schwankenden Oberfläche, doch stets haben sie ein Jahr Zeit, um sich den Buxtehudern und den Gästen der Stadt zu zeigen.
Zur Feier von 15 Jahren Kunstinsel wird im Marschtorzwinger Buxtehude die Kunstinsel und ihr visionärer Schöpfer Jürgen K.F. Rohde geehrt. Alle Kunstbegeisterten sind eingeladen, sowohl an der Eröffnung der neuen Kunstinsel auf der Este als auch an der Feierlichkeit zum 15jährigen Bestehen der Kunstinsel teilzunehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Am Sonntag, 2. Juni, 13 Uhr,  wird die Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg, Wilstorfer Str. 71: “Jakob Lena Knebl & Ashley Hans Scheirl – Passage” im Rahmen einer Führung präsentiert. In den sinnlichen, ästhetisch stark aufgeladenen Installationen des österreichischen Duos Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl ist nichts wie es scheint: Über alle Etagen des Sammlungsgebäudes erschaffen sie in einem Mix aus Skulptur, Malerei, Design, Inszenierung, Fotografie und Film begehbare, verführerische Welten, die die Besucher und Besucherinnen in ihren Bann ziehen.
Am Montag, 3. Juni, 18 Uhr, wird in Heimfeld-Hall (Hamburg-Heimfeld) zum Rundgang mit Graffitikünstler Brozilla, eingeladen. Der Treffpunkt ist am S-Bahn Heimfeld (Kirchenplatz). Graffiti-Kunst nahm in den 1970er Jahren Schwung auf, gilt als klassische StreetArt und hat mit Banksy aktuell wohl den berühmtesten Repräsentanten. Dabei musste Graffiti lange gegen das Vorurteil der Schmiererei ankämpfen. Eintritt frei – Spende erbeten.
Am Dienstag, 4. Juni, 17 Uhr, wird Kunst in und an der TU Hamburg (Hamburg-Harburg) gezeigt bei einem Rundgang mit Dr. Ralf Grote, Foyer Gebäude A, Schwarzenberg-Campus 1. Kunst an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) hat Tradition. Schon in den 1990erJahren hatte das Engagement einer Arbeitsgruppe aus Studierenden und Künstlern, gefördert von Professoren und anderen Hochschulangehörigen, zu einer großen Ausstellung auf dem Campus geführt: „Die unbekannte Größe“, die sich mit dem Thema Kunst und Technik auseinandersetzte. Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war das DFG geförderte Graduiertenkolleg Kunst und Technik.
In dieser Zeit wurde auch die Arbeit „Wende 80“ der Konzeptkünstlerin Hanne Darboven im Gebäude M installiert. Diese Arbeit ist als „Kunst am Bau“ an die Universität gekommen. Kunst am Bau hat in der Bundesrepublik eine lange Tradition, die bis in die Weimarer Republik zurückreicht. Seit der Empfehlung des Deutschen Bundestages 1950, bei allen Bundesbauten einen festen prozentualen Anteil der Bausumme für Kunst einzusetzen, sind im Auftrag des Bundes mehrere tausend Kunstwerke entstanden. So sind auch weitere verschiedene Kunstwerke von Berto Ladera, Maria Pirwitz, Dorothe Schweitzer, Alfred Mahlau, Peter Friedl oder Chui Wang auf diesem Weg oder durch Schenkungen in den Besitz der TUHH gelangt.
Am Mittwoch, 5. Juni, 15 Uhr, laden die Fotografin Katharina Bodmann und Zeichner Sven Brauer in die Kunströsterei Buxtehude: “Bodmann & Brauer – Ausverkauf der Städte”, an den Ostfleth 36 ein. Eine Führung zum Ort, zur Idee der Produzentengalerie und zur aktuellen Ausstellung mit Sven Brauer; der Eintritt ist frei. Im Mai und Juni zeigen Fotografin Katharina Bodmann und Zeichner Sven Brauer die Folgen der baulichen Verdichtung. Bewusst romantisierend rücken sie den „alten“ Stadtteil, der ja auch immer Erinnerungen, Geschichten und Geschichte sichtbar macht, in den Vordergrund ihrer Arbeit.
Sie dokumentieren mit ihren Arbeiten sowohl das „alte“ Altkloster; ein Stadtviertel Buxtehudes, welche für so viele Viertel mancher Städte steht, mit seinen vielfältigen Läden, Wohnungen und Häusern wie auch, als negativen Gegenpol, das „neue“ Altkloster – eine familienfeindliche Schlafburg für gutsituierte Paare. Katharina Bodmanns Fotografien agieren dabei als Dokumentationen eines gelebten Erbes. Sie erfassen die Patina der Zeit an den Fassaden, die Spuren vergangener Tage, und legen damit eine Brücke zur Gegenwart. Es offenbart sich eine künstlerische Synthese mit Sven Brauers farbigen, mit leichtem Strich gezeichneten Zeichnungen, deren leere, schwarze Fenster die traurige Zukunft der Gebäude erahnen lassen.
Am Freitag, 7. Juni, 16 Uhr, zeigt die  Kleine Fleth-Philharmonie Buxtehude, Westfleth 37,  “Katrin Engelking – Bullerbü in Buxtehude”. Die Illustratorin der Astrid Lindgren Bücher Katrin Engelking eröffnet die Ausstellung persönlich. Dazu spielt das schwedische Duo Fjarill (www.fjarill.de) schwedische Lieder auf Geige, Klavier und mit Gesang. Künstlerin Katrin Engelking hat bereits zahlreiche Bilder- und Kinderbücher illustriert, unter anderem zu Texten von renommierten Kinderbuchautorinnen wie Kirsten Boie und Paul Maar. Sie hat auch eigene Bücher veröffentlicht, wie “Anne im Tal der tausend Tropfen” und Geschichten über den kleinen Jungen Flo. Seit vielen Jahren gibt sie den Figuren von Astrid Lindgren ein neues Gesicht. 
Die Ausstellung läuft vom 1. Juni bis 31. Juli 2024. Öffnungszeiten: Montag biss Freitag, von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
Am Freitag, 7. Juni, 18.30 Uhr, wird im Kulturhaus Süderelbe (Hamburg-Neugraben, Am Johannisland 2 ) die Ausstellung  “Iryna Kogan – Vilnius” präsentiert. Besucher und Besucherinnen entdecken die faszinierende Welt von Vilnius in einer Ausstellung, die dem Glanz und der Liebe zur Hauptstadt Litauens gewidmet ist. Die Bilder zeigen Vilnius, eine Stadt, eingebettet in Mythen, Kunst und dem Drang nach Freiheit.  Die Ukrainerin Iryna Kogan lebt seit 2007 in Deutschland und führt mit der Ausstellung durch ihre persönliche Reise der Verzauberung und Zuneigung zu Vilnius. Als Hausärztin mit einer brennenden Leidenschaft für Kunst und Malerei, schöpft Kogan ihre Inspiration aus der Natur, antiken Städten, Mythologie und Geschichte. Die ausdrucksstarken Ölgemälde der Autodidaktin laden dazu ein, eine tiefe Verbindung zur Stadt Vilnius zu knüpfen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juni. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr.
Am Samstag, 8. Juni, 16 Uhr, lädt das Schloss Agathenburg zu  “Bosse, Gericke, Haake, Hübbe, Jankowski – Luftschlösser” ein.  Es gibt eine Kuratorinnenführung mit Claudia Rasztar bei freiem Eintritt ins gesamte Schloss anlässlich des Kleinen Schlossfestes und der 825 Jahr-Feier Agathenburg. 
Luftschlösser ist eine Gemeinschaftssaustellung von Birte Bosse, Alice Gericke, Christian Haake, Conrad Hübbe und Christian Jankowski und wurde kuratiert von Claudia Rasztar. Luftschlösser bauen – das bedeutet so viel wie Hirngespinsten nachgehen, aber auch sich verrennen oder im Gegenteil selbstvergessen vor sich hinträumen. Ein Luftschloss steht für etwas, das nur in der Fantasie existiert. Wie können Luftschlösser in der Kunst sichtbar gemacht werden? Ausgehend von einer Lichtinstallation des Künstlers Christian Jankowski werden weitere vier Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Christian Jankowski hatte Bauarbeiter, die mit der Konstruktion des Hotels Château Royal in Berlin beschäftigt waren, gebeten, ihr eigenes imaginäres Schloss zu zeichnen. Heraus kamen vereinfachte Zeichnungen auf liegengebliebenen Gebäudeplänen, die er anschließend reingezeichnet und schließlich in eine Neon-Lichtarbeit umgesetzt hat.
Als Auftakt zur Ausstellung soll an der Fassade von Schloss Agathenburg solch eine Schloss-Zeichnung nach außen und innen wirken. Nachts wird sie schweben wie im Traum, tagsüber leuchtet ein Schloss auf dem Schloss. Insgesamt wird es eine Ausstellung mit suchenden Linien, Spuren und Andeutungen, mit fragilen Papierarbeiten, einem rätselhaften Film und Skulpturen aus sich nach oben windenden Eisenstangen. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Juni zu sehen.

Kooperation der bedeutendsten Kunstorte im Süden Hamburgs

SuedArt24 ist eine neuartige Kooperation der bedeutendsten Kunstorte im Süden Hamburgs. Sie stellt Künstler und Künstlerinen  und aktuelle Ausstellungen aber vor allem auch die Kunstorte, ihre Geschichte und Entwicklungen vor. Sie wird dabei von der Adalbert Zajadacz- und Claussen-Simon-Stiftung, der Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Hamburger Kulturbehörde unterstützt. Zum Event, das den ganzen Juni über läuft, gibt es neben einer ausführlichen Website www.sued-art.de auch ein gedrucktes Programmheft, das auch online abrufbar ist.  
Teilnehmende Institutionen sind das Kunsthaus Stade, Schloß Agahtenburg, Kunststätte Bossard, der Marschtorzwinger und die Artothek Buxtehude, die Buxtehuder Kunstinsel, die kleine Flethphilharmonie wie auch die Kunströsterei Buxtehude, das Neugrabener Kulturhaus Süderelbe, die Heimfelder Hall, die MSH Hamburg, die Kunstinitiative der TUHH, die  Kunstleihe Harburg, der Kunstverein „Alles wird schön“ in Heimfeld, die Harburger Galerie 1565, das Mayr´sche Haus Harburg, der Harburger Kunstpfad, das Harburger HabibiAtelier, die Freiluftgalerie Walls Can Dance, das Stadtmuseum Harburg, das Harburger Kulturwohnzimmer, der Kunstverein Harburger Bahnhof, die Sammlung Falckenberg in Harburg, die Artothek und der Kunstverein in Buchholz / Nordheide.

https://www.kunstleihe-harburg.de/

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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