Trainer Dirk Leun: "Wir müssen um jeden Punkt kämpfen"
Für den BSV wird das keine einfache Saison werden
tk. Buxtehude. Trainingsauftakt bei den Bundesliga-Handballerinnen vom Buxtehuder SV: Trainer Dirk Leun und Manager Peter Prior schworen das Team auf eine Saison ein, die nicht einfach werden wird. "Die Liga ist in der Breite sehr ausgeglichen", sagt Leun. Programmierte Abstiegskandidaten gebe es in der auf 14 Mannschaften verkleinerten 1. Liga nicht. "Wir müssen um jeden Punkt kämpfen", so Leun. "Von Anfang an hart arbeiten", ist sein Leitsatz für die Saisonvorbereitung.
Dabei müssen Mannschaft und Trainerteam mit Problemen fertig werden, die auch die vergangene Saison geprägt haben: die Verletztenmisere. Nachwuchshoffnung Mia Lakenmacher wird nach ihrem Kreuzbandriss in den nächsten Tagen von Mannschaftsarzt Dr. Wolfram Körner operiert. Mieke Düvel und Lisa Antl absolvieren vorerst noch ihr eigenes Rehaprogramm. Auch Annika Lott und Torhüterin Lea Rühter werden noch nicht das volle Programm mit der Mannschaft absolvieren. Hinzu kommt: Paula Prior hat ihren Vertrag überraschend aufgelöst und will erst einmal pausieren. Ihre anhaltenden Probleme mit der Achillesferse lassen Leistungssport derzeit nicht zu.
Erfreulich dagegen: Noch bremst Corona zwar die Handball-Normalität, doch die kommenden Wochen verlaufen fast so wie immer. Statt nach Dänemark geht es zwar ins Trainingslager nach Bensheim - dafür kommt Dänemark sozusagen nach Buxtehude. Die Mannschaft von Viborg HK trainiert mit dem BSV und absolviert am Montag, 2. August, ein Testspiel in der Halle Nord. "Die letzte Saisonvorbereitung verlief zu glatt", konstatiert Dirk Leun. Mal einen ordentlichen Dämpfer zu bekommen, sei wichtig.
Zu den Aufgaben, die Dirk Leun und sein neuer Co-Trainer Adrian Fuladdjusch, der Heike Axmann ersetzt, der Mannschaft stellen werden, gehört auch Teambuilding. "Das ist wegen Corona in der zurückliegenden Saisonvorbereitung zu kurz gekommen", meint Leun. "Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, Kritik einstecken und auch äußern können sowie von den anderen wissen, was jenseits des Sports für die Einzelne wichtig ist."
Ob und wenn ja wie viele Zuschauer möglich sein werden, sei derzeit ungewiss. Manager Peter Prior ist aber optimistisch, dass beim ersten Heimspiel am Samstag, 11. September, um 16 Uhr gegen den Aufsteiger BSV Sachsen Zwickau in der Halle Nord Fans sein werden.
Diese und die nächste Saison wird der BSV noch in der Halle Nord trainieren und spielen. Wenn alles nach Plan läuft, sollte die neue Sporthalle Ende 2023 fertig sein. Dann haben die Bundesliga-Handballerinnen endlich ein Domizil, das ihrem hohen Anspruch an sich selbst gerecht wird.
Das Feeling in der Halle Nord
(tk). Lone Fischer (32) absolviert in Kürze ihr 300. Bundesligaspiel für den BSV. "Das habe ich gar nicht im Kopf, daran erinnern mich andere immer wieder", sagt die Linksaußen, die ihren Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Gründe fürs Weitermachen? "Das Feeling in der Halle Nord will ich unbedingt wieder mit Zuschauern erleben", so Fischer. Leistungsfähig sei sie voll da und freue sich darauf, mit ihren Erfahrungen junge Spielerinnen zu unterstützen. "Frischer Wind ist gut", sagt Lone Fischer über ihre jüngeren Kolleginnen.
Eine davon ist Charlotte Kähr. Erst am vergangenen Sonntag ist die Schweizer Nationalspielerin, die in der zurückliegenden Saison zur wertvollsten Spielerin der Schweizer Liga gewählt wurde und Meisterschaft sowie Pokal mit ihrem ehemaligen Verein LK Zug gewonnen hat, in Buxtehude angekommen.
"Ein paar Kisten habe ich schon ausgepackt und fühle mich schon ein Stück weit zuhause." Worauf sich Kähr besonders freut: "Ich hoffe auf viele Fans bei den Spielen." In der Schweiz seien es deutlich weniger, die zu den Ligaspielen kämen.
Bleibt zu hoffen, dass bald wieder die Halle Nord voll und damit zur "Hölle Nord" wird.
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