Kirchenvorstand bringt das Thema in Bürgerfragestunde aufs Tapet
Zankapfel "Friedwald" in Drochtesen
![Hier soll Wohnbebauung erfolgen | Foto: ig](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/06/23/9/388439_L.jpg?1592898995)
- Hier soll Wohnbebauung erfolgen
- Foto: ig
- hochgeladen von Stephanie Bargmann
ig. Drochtersen. Ein erwünschter Friedwald wird zum Zankapfel in der Drochterser Politik. Die Kirchengemeinde möchte ein Grundstück, das sich an den Friedhof anschließt, für die Einrichtung eines Friedwaldes nutzen. Für dieses Vorhaben wurde ein Antrag gestellt, der aber in einer nichtöffentlichen Sitzung des Verwaltungsauschusses (VA) mit Mehrheit – die SPD stimmte dagegen - abgelehnt wurde. Grund: Auf der Fläche, die der Gemeinde gehört, sollen Wohnhäuser errichtet werden (das WOCHENBLATT berichtete).
Alternative Bestattungsform mitten im Ort
Das brisante Thema war zwar nicht Tagesordnungspunkt auf der ersten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in der Festhalle, wurde aber in der Bürgerfragestunde von Mitgliedern des Kirchenvorstandes thematisiert. So bat Astrid Richter die Kommunalpolitiker, die VA-Entscheidung noch einmal zu überdenken. "Auf der möglichen Erweiterungsfläche stehen 67 Bäume und Sträucher, die mit Stiftungsgeldern von Schülern und Lehrern gepflanzt wurden", so Richter. Es wäre doch schlimm, wenn diese Bäume gefällt werden müssen. "Das wäre ein fatales Signal gerade in Zeiten des Kimawandels und des Umweltschutzes."
Auch die Kirchenvorstandsmitglieder Ina Finkenwirth und Heinrich Ahrens kritisierten die Entscheidung der Gemeinde. "Die Menschen wollen immer mehr alternative Bestattungsformen", sagen sie. Bestattungen in einem Friedwald seien sehr gefragt. In Drochtersen gebe es jetzt die Möglichkeit, eine solche Stätte anzubieten, die sich zudem mitten im Ort befindet. "Und nicht - wie anderswo - weit weg und für ältere Mitbürger kaum zu erreichen", so die Drochterser Zuhörerin und Sterbeamme Britta Schröder-Buttkewitz. Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Kai Schildt war der Antrag der Kirchengemeinde überzeugend.
Rechter Strandabschnitt jetzt ganzjährig ohne Hunde
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Änderung der Strandverordnung - ein Antrag der FWG Drochtersen - auf der Elbinsel Krautsand. Konkret: Das Führen von Hunden ist im Strandbereich rechts des Anlegers bis Höhe des Wohnmobilstellplatzes nun ganzjährig und ganztägig verboten. Der Strand links vom Anlieger bleibt Hundestrand. Eine bessere Beschilderung des Verbotsbereichs sei angebracht. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
![Hier soll Wohnbebauung erfolgen | Foto: ig](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/06/23/9/388439_L.jpg?1592898995)
![Die letzte Ruhe im Wald wird immer beliebter | Foto: Ruhewald](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/06/23/2/388442_L.jpg?1592898998)
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.