Jubiläum bei der Schwinger Feuerwehr
Erst der Einsatz - dann das Jubiläum
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schwinge haben einen in jeder Hinsicht spannenden Samstag erlebt: Vor Tagesanbruch ging es zu einem schweren Verkehrsunfall auf die Bundesstraße 74, tagsüber feierten sie mit Hunderten Besuchern das Jubiläum "175 Jahre Feuerlöschwesen in Schwinge" und abends wurde der neue Mannschaftstransportwagen offiziell vom Förderverein an die Feuerwehr übergeben.
Eine Fahrzeugschau mit aktuellen Einsatzfahrzeugen und historischen Gerätschaften zog die Besucher in ihren Bann. Die Kinder konnten sich auf der Hüpfburg - natürlich stilecht im Feuerwehr-Design - austoben und schminken lassen. Außerdem wurden Experimente angeboten: Die Mädchen und Jungen lernten, wie Erde als Löschmittel eingesetzt werden kann, bauten Strahlrohre selbst und stellten Wasserfilter her.
Spannung vermittelten die Vorführungen: Simuliert wurde u.a. eine Fettbrand-Explosion, zu der es kommen kann, wenn in der Küche ein Feuer mit Wasser gelöscht wird. "Das möchte keiner in seiner Küche erleben", betonte Schwinges Ortsbrandmeister Torsten Bluschke, der durch das Programm führte. Kommt Wasser auf das brennende Fett im Kochtopf, entsteht in Sekundenschnelle eine gewaltige Stichflamme. Das richtige Löschmittel für den ersten Moment sei ein Handtuch oder eine Decke, erklärte Bluschke. Laut wurde es, als eine Deodorant-Dose explodierte - auch das ist ein übliches Szenario bei Bränden in Wohnungen.
Präsentiert wurde auch das Ifex-Löschsystem. Dabei handelt es sich um eine Art Schusstechnik, bei der kleinste Mengen Wasser per Schuss in die Brandstelle abgegeben werden. Durch eine extreme Streuwirkung wird das Wasser soweit verteilt, dass eine maximale Kühlung bei minimalem Wassereinsatz und damit geringen Auswirkungen durch Löschwasser entsteht. Somit bleibt der Wasserschaden bei hoher Kühlwirkung gering.
Bei schönstem Spätsommerwetter hatten Gäste wie Einsatzkräfte einen vergnüglichen Tag und ließen sich Kaltgetränke und Bratwurst ebenso schmecken wie Kaffee und Kuchen. Wem nach Schatten war, der konnte sich ins Zelt setzen - oder durch die Ausstellung von Fotos und Zeitungsartikeln in der Fahrzeuggarage gehen.
In kleinem Kreis vollzogen die Feuerwehrleute am Abend die Übergabe des Mannschaftstransportwagens, eines Ford-Kleinbusses. Eine Finanzspritze des Fördervereins machte die Beschaffung möglich. Viel Eigenleistungen der Kameraden stecken im Ausbau des Wagens. Das Vorgängermodell, ein alter VW-Bus, der früher bereits als Einsatzleitwagen bei den Wiepenkathener Brandbekämpfern im Einsatz war, hat nun endgültig ausgedient.
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