Zu eng für Müllwagen?
Keine Müllabholung am Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum in Deinste

Nach der Arbeit darf u.a. Jan Reher die Tonnen 300 Meter über Kopfsteinpflaster zur Sammelstelle ziehen | Foto: jab
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  • Nach der Arbeit darf u.a. Jan Reher die Tonnen 300 Meter über Kopfsteinpflaster zur Sammelstelle ziehen
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jab. Deinste. Ein Eisenbahngelände wird so geplant, dass viele und vor allem auch große Waren dort umgeschlagen werden können - so auch der historische Bahnhof in Deinste. Auch heute wenden am Ende der Bahnhofstraße große Lkw inklusive Sattelauflieger. Doch diese weitläufige Fläche reicht künftig zum Wenden von Müllfahrzeugen des Landkreises Stade nicht mehr aus. Das geht aus einem Brief hervor, den das Deutsche Feld- und Kleinbahnmuseum kürzlich erhalten hat. Das WOCHENBLATT hakte beim Landkreis nach, wie das sein kann.

Bahnhofsbereich zu eng für die Müllfahrzeuge

Der 1. Vorsitzende des Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum, Jan Reher, staunte nicht schlecht, als er kürzlich die Post für seinen Verein durchschaute. In einem Brief vom Landkreis wurde mitgeteilt, dass ab dem 1. Juli der Müll nicht mehr am Museum abgeholt werde, da der Bahnhofsbereich zu eng für die Müllfahrzeuge und dadurch das Wenden nicht möglich sei. Was jahrelang reibungslos funktionierte, geht auf einmal nicht mehr.

Lkw-Fahrern scheint Platz auszureichen

Man könnte auf den Gedanken kommen, der Landkreis möchte hier einfach Kosten sparen, indem er sich bei der Abholung der Mülltonnen auf die Hauptstraßen konzentriere, so Reher. Doch der Behauptung, es gebe keine ausreichende Wendemöglichkeit, widerspricht er vehement. Schließlich wurde der Müll die letzten Jahre immer direkt am Museumsgebäude in der Bahnhofstraße abgeholt. Und auch den Lkw-Fahrern, die hier mehrmals die Woche wenden, scheint der Platz auszureichen.

Rund 300 Meter zum Sammelpunkt

Künftig sollen die Tonnen zum Sammelpunkt gebracht werden. "Der nächste Sammelpunkt ist auf dem Bürgersteig vorne an der Straße Ecke Rehn-Campe", sagt Reher. Das sind rund 300 Meter, größtenteils über holperiges Kopfsteinpflaster. Noch einen Punkt gibt Reher zu bedenken: Nicht alle Vereinsmitglieder sind noch so fit wie er.

Das WOCHENBLATT fragte beim Landkreis nach. Ob eine Straße befahren werden kann oder nicht, beurteilt der Landkreis gemeinsam mit dem Abfuhrunternehmen. Als rechtliche Grundlage dient die Abfallbewirtschaftungssatzung. Diese besagt, dass ein Wendekreis/-hammer für die dreiachsigen Fahrzeuge 20,5 Meter plus ein Meter störungsfreier Raum bzw. in Wendeschleifen 25 Meter betragen müsse. Ist dies nicht gegeben, werden Sammelstellen eingerichtet. Auch die Samtgemeinden und Gemeinden werden beteiligt und informiert. Es ist möglich, durch bauliche Maßnahmen alternative Lösungen für Sammelstellen zu schaffen.

Bei Wendefläche handele es sich um Privatgrundstück

Auf dem Platz am Bahnhof könne nicht gewendet werden, da es sich bei der Fläche offensichtlich um ein Privatgrundstück handele, so der Landkreis. "Das Befahren von privaten Flächen und Straßen wird seitens der Abfallbewirtschaftungssatzung ausgeschlossen und ist satzungskonform umzusetzen." Eine ausreichende Wendemöglichkeit ist auf öffentlichem Grund nicht möglich.

Nach der Arbeit darf u.a. Jan Reher die Tonnen 300 Meter über Kopfsteinpflaster zur Sammelstelle ziehen | Foto: jab
Keine Wendemöglichkeit? Wo Sattelschlepper weiterhin drehen, ist es Müllwagen anscheinend in Zukunft nicht mehr möglich, zeigt Jan Reher vom Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum | Foto: jab
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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