Die Bauarbeiter stehen in den Startlöchern
Sanierung der "Villa Meta" soll in diesen Tagen beginnen
sb. Fredenbeck. In der "Villa Meta" fällt in diesen Tagen der Startschuss für die von langer Hand geplanten Bauarbeiten. Die Gemeinde Fredenbeck beabsichtigt, das leerstehende ehemalige Wohnhaus auf dem Holst'schen Hofgelände zu einem Bürger- und Kulturzentrum in Fredenbeck umzubauen. Das Projekt wird vom Amt für regionale Landesentwicklung mit knapp 410.000 Euro gefördert.
Voller Stolz führt Elke Weh, zweite Vorsitzende des Fredenbecker Heimatvereins, durch die leeren Räume. Begeistert beschreibt sie, was in den kommenden Monaten in dem alten Wohnhaus, das 1920 errichtet wurde, alles entstehen soll. Für den Umbau des Gebäudes zu einem Bürger- und Kulturzentrum hatten sich der Heimatverein und der Förderverein "De olen Hüüs" jahrelang stark gemacht. "Jetzt geht es tatsächlich los", sagt sie.
Historisch: Terrazzoboden und Wandmalereien
Nach dem Tod der letzten Bewohnerin Meta Holst Anfang 2017 hatten die Mitglieder der beiden Vereine das Gebäude zunächst übernommen. Nach einer professionellen Entrümpelung des bis dahin als Wohnung genutzten Erdgeschosses - das Dachgeschoss steht seit Jahrzehnten leer und soll auch ungenutzt bleiben - wurden in Eigenleistung Tapeten und Bodenbeläge entfernt und Wände gestrichen. Unberührt blieben dabei die Wände und der Boden des Hausflurs. "Der historische Terrazzoboden soll erhalten und aufgearbeitet werden", sagt Elke Weh. Auch die kunstvolle Wandbemalung soll restauriert werden. "Das machen wir nach Abschluss der Bauarbeiten in Eigenleistung", erklärt Weh. "Eines unserer Vereinsmitglieder versteht sich auf die traditionelle Maltechnik und wird die Mitglieder der Heimatvereinsgruppe ,Wintermaler' anlernen."
Das Gebäude wird in den kommenden Monaten energetisch und technisch saniert. Im Erdgeschoss werden zwei jeweils 28 Quadratmeter große Räume entstehen, die Vereine, Institutionen und Gruppen für Treffen und Veranstaltungen nutzen können. Hierfür werden u.a. Wände entfernt und Türen versetzt. Zusätzlich entsteht ein Besprechungsraum für Beratungsangebote verschiedener Behörden und sozialer Einrichtungen. Im hinteren Bereich des Hauses wird es eine Art Wohnküche geben, die auch als Seminarraum genutzt werden kann. Daran angeschlossen wird ein Anbau mit Foyer und Toiletten, der auch von außen zugänglich sein wird und bei Freiluftevents genutzt werden kann. Zudem besteht die Option, an den Neubau später einen Saal anzubauen. "Das wäre eine Möglichkeit, wenn die alte Scheune hinter dem Haus, die die Vereine bisher für Feste und als Lager genutzt haben, irgendwann abgängig wird", sagt Elke Weh.
Sie lobt die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Gemeinde mit den Vereinsmitgliedern. "Wir werden stark einbezogen und dürfen sehr viel mitentscheiden", freut sie sich. Sowohl der Heimatverein als auch der Förderverein "De olen Hüüs" haben jetzt ein Ziel ganz fest im Blick: Anfang Oktober auf der Wiese neben der frisch renovierten "Villa Meta" das traditionelle Apfelfest feiern zu können. Der Umbau der Villa Meta wird voraussichtlich 650.000 Euro kosten. Dafür gibt es Fördermittel in Höhe von 409.241 Euro (63 Prozent). Baubeginn ist im Februar, die Fertigstellung ist für den Spätherbst anvisiert.
Viele Wünsche unter einem Hut
Eine besondere Herausforderung war die Planung der Umnutzung von Wohn- zu multifunktionaler Nutzung, bei der die historische Gebäudesubstanz weitestgehend erhalten bleiben sollte. Zudem waren viele Vorstellungen der zahlreichen Beteiligten (Vereine, Arbeitsgruppe "Holst'sches Gelände", Planungsbüro, Architekt, Politik und Verwaltung) unter einen Hut zu bringen.
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