Der CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Dammann-Tamke nahm an der MIT-Sommertour des Kreisverbands Stade teil
Die Sorgen der Betriebe

Informierten sich während der Sommertour über die Belange auf dem Milchviehbetrieb: Gerhard Hoffmann (li.)
und Helmut Dammann-Tamke (Mitte) Foto: jab
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    und Helmut Dammann-Tamke (Mitte) Foto: jab
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jab. Fredenbeck. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Stade lud kürzlich zu ihrer Sommertour zum Thema Ernährungswirtschaft ein. Ausgesucht wurde das Thema, da in Niedersachsen die Land- und Ernährungswirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig neben der Automobilindustrie ist. Bei der Tour mit dabei waren unter anderem Gerhard Hoffmann, Vorsitzender des MIT-Kreisverbands Stade, sowie Helmut Dammann-Tamke, Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Sie besichtigten verschiedene Betriebe, um vor Ort die Sorgen und Wünsche der Landwirte zu erfahren und diese als Sprachrohr in die Politik zu bringen.

Eine der Stationen war der Milchviehbetrieb Alpers/Brinckmann GbR in Fredenbeck. Bei einem Rundgang über den familiengeführten Betrieb informierte Christoph Brinckmann über die Besonderheiten und Schwierigkeiten des Hofes. Eines der größten Probleme sind die finanziellen Mittel. Wie viele Milchbetriebe habe auch Brinckmann mit den niedrigen Milchpreisen von 30 Cent pro Liter zu kämpfen. "Das Geld reicht, um die Rechnungen zu bezahlen, für mehr aber nicht", so der Landwirt. Dass daran die Politik allerdings nicht so einfach etwas ändern könne, gab Dammann-Tamke zu bedenken. "Die Preise sind Weltmarktpreise und werden international festgelegt."

Um Finanzen ging es auch bei den Kälbern. Sie auf dem Hof aufzuziehen, sei kostspielig. Zudem falle zusätzlich Gülle an, deren Entsorgung ebenfalls mit Kosten verbunden ist. Das Zukaufen von Futter, bedingt durch das schlechte Wetter der vergangenen Jahre, mache die Lage nicht besser. Mit den Kälbern lasse sich kein Geld verdienen, daher werde er die Jungtieraufzucht langsam auslaufen lassen, so Brinckmann.

Ein Thema, das derzeit für Unmut sorgt, ist das Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere. Komme es in diesem System zu falschen Registrierungen, auch wenn man diese selbst bemerkt und korrigiert, steige die Fehlerquote. Dadurch, dass man aber Direktzahlungen in voller Höhe nur bei einer Fehlerquote von null Prozent erhalte, mache man es den Betrieben unnötig schwer. Auch bei diesem Punkt warf Dammann-Tamke ein, dass es sich bei dem System um eine Vorgabe der EU handele und dagegen anzugehen schwierig sei.

Aber nicht nur das Geld macht den Landwirten Sorgen, auch das Image durch öffentliches Anprangern und das sogenannte "Bauern-Bashing", das bereits in den Grundschulen beginne, führe zu einer geringen Wertschätzung. "Man hat es zu lange zugelassen, dass ein antiquiertes Bild der Landwirtschaft vermittelt wird", so Dammann-Tamke. Die Lücke, die sich dabei zur Realität ergebe, müsse geschlossen werden. Laut Dammann-Tamke sei schwer, einen Generationswechsel umzusetzen. Neben den zahlreichen Forderungen an steigende Qualität der Lebensmittel zu geringen Preisen resigniere die junge Generation häufig, da ihr Beruf kein Ansehen in der Gesellschaft genieße.

Der Politiker sprach außerdem ein weiteres Problem an, mit dem Landwirte in Zukunft zu tun haben werden. Durch die Düngeverordnung wird Niedersachsen und so auch der Landkreis Stade - obwohl nicht direkt betroffen - als rotes Gebiet eingeteilt, da an einzelnen Orten zu hohe Nitratwerte gemessen wurden. Somit hat die Verordnung Auswirken auf die erlaubten Düngemengen und -mittel. Allerdings sei Niedersachsen nun mal Agrarland. Dadurch ergebe sich leider eine schlechte Verhandlungsposition in diesem Punkt.

Informierten sich während der Sommertour über die Belange auf dem Milchviehbetrieb: Gerhard Hoffmann (li.)
und Helmut Dammann-Tamke (Mitte) Foto: jab
Christoph Brinckmann (li.) erläuterte die Besonderheiten des Betriebs Foto: jab
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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