Radiointerview bei BBC geführt
Heimatforscherin Debbie Bülau in England "on Air"
sb. Aspe. Hartnäckig und mit großem Engagement sucht die Heimatforscherin Debbie Bülau noch immer nach Familien der NS-Opfer, die während des Zweiten Weltkriegs auf der Stader Geest ums Leben kamen. "Mir ist wichtig, dass die Angehörigen wissen, was mit ihren Liebsten geschah und dass wir ihrer gedenken sowie ihre Geschichte erzählen", sagt sie. Ihre Recherchen führten jetzt sogar zu einem Interview im britischen Hörfunk.
Bei ihrer Suche wendet sich Debbie Bülau u.a. an internationale Archive und an den Suchdienst des Roten Kreuzes. So entstand Kontakt zu Angela Treweek, die Herausgeberin eines Geschichtsvereins-Journals in England ist. "Durch den Onlineauftritt des Vereins - das britische Gegenstück zur deutschen Kriegsgräberfürsorge - erfuhr ich, dass der englische Soldat Stanley Somerset im Alter von 19 Jahren gemeinsam mit vier Kameraden in Kutenholz in einem Panzer starb", erzählt Bülau. "Auf der Suche nach dessen Angehörigen konnte mir Angela Treweek sehr helfen." Die britische Familienforscherin fand heraus, dass Stanley Somerset neun Geschwister hatte, und machte zusätzlich einen Großneffen ausfindig. "Seitdem gibt es regen Austausch mit ihm und weiteren Angehörigen. Die Familie ist sehr berührt von unserem Gedenkprojekt und freut sich, dass sie plötzlich so viele Hintergrundinformationen bekommt", sagt Bülau.
Von ihrer Forschungsarbeit durfte Debbie Bülau dann gemeinsam mit Angela Treweek in einer Sendung bei BBC Radio Sheffield berichten. Das halbstündige Interview drehte sich überwiegend um Stanley Somerset. Angela Treweek berichtete von ihrer Suche nach dem Großneffen, Debbie Bülau von ihrer Arbeit zum Gedenken der NS-Opfer auf der Stader Geest und ein Familienangehöriger von Somerset von Erinnerungen an den Verstorbenen. Die Familie habe laut seiner Aussage das Kriegsende gefeiert und sich gefreut, dass Stanley bald nach Hause käme. Ein paar Tage später habe sie dann von seinem Tod erfahren.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.