Fahrgastbeirat im Kreis Stade nahm EVB unter die Lupe

Lob und Kritik für die EVB gab es jetzt im Verkehrsausschuss   Fotos: jd
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jd. Stade. Den öffentlichen Nahverkehr mit kritisch-konstruktivem Blick betrachten, Anregungen zu geben und Verbesserungen vorzuschlagen: Das ist die Aufgabe der elf Ehrenamtlichen, die den Fahrgastbeirat im Landkreis Stade bilden. Das seit 1999 bestehende Gremium greift sich regelmäßig einen bestimmten Bereich heraus und stellt das Ergebnis dann der Politik vor: In diesem Jahr nahm der Fahrgastbeirat die EVB-Haltestellen zwischen Apensen und Kutenholz unter die Lupe. Was dabei herauskam, berichtete der Beirats-Vorsitzende Klaus Müller jetzt dem Kreistags-Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr.

Als besonders positiv hob Müller das Angebot im Internet hervor: Auf der EVB-Homepage (www.evb-elbe-weser.de) finden sich für jede Haltestelle detaillierte Stationssteckbriefe. Diese bieten neben einem Plan der Haltestelle und einer Übersichtskarte zahlreiche Informationen, wie etwa die Zahl der P+R Parkplätze. "Das ist sehr gut gelungen", meint Müller. Das gleiche gelte für die Info-Stelen, die die EVB an den Haltestellen aufgestellt hat und die auf interessante (Ausflugs-)Ziele in der Nähe verweisen.

Der Fahrgastbeirat sieht aber auch Handlungsbedarf: So würden an den meisten EVB-Haltestellen die Fahrradstellplätze nicht ausreichen - zumindest in der Schulzeit. Außerdem sollten die Stationsschilder möglichst beleuchtet werden. Neben solch kleineren Anmerkungen nannte Müller zwei Hauptkritikpunkte: "An den Bahnsteigen fehlen zum einen die weißen Leitstreifen, die Blinde und Sehbehinderte nutzen, um zum Zug zu kommen, und zum anderen gibt es keine digitalen Infotafeln, die beispielsweise auf Verspätungen hinweisen."

Die derzeitige Situation an den EVB-Haltestellen entspreche nicht mehr den heutigen Standards, so das Fazit des Beirates. "Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf", erklärte Müller. Gerade die fehlende Fahrgastinfo auf den Bahnsteigen stelle ein großes Manko dar. Diese Sichtweise teilten auch die Ausschussmitglieder: Es dürfe nicht sein, dass Fahrgäste bei Verspätungen oder Zugausfällen überhaupt keine Infos erheelten, hieß es aus der Runde.

Der Fahrgastbeirat hatte das Bahnunternehmen um eine Stellungnahme zur vorgebrachten Kritik gebeten: "Leider hat die EVB uns nicht geantwortet", berichtet Müller. Auch die Politiker zeigten sich verärgert: "Sollte das so zutreffen, wäre es keine Art und Weise, wie man engagierte Ehrenamtlichen behandelt ", erklärte CDU-Mann Matthias Steffen, der im EVB-Aufsichtsrat sitzt.

Die EVB-Sprecherin Andrea Stein erklärte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass "die EVB leider kein Schreiben erhalten hat". Das letzte Schreiben des Fahrgastbeirates sei "nachweislich" im Juli 2014 eingegangen. Der EVB sei es wichtig, mit den Fahrgastbeiräten im Gespräch zu bleiben, so Stein: "Wir sind immer dankbar für Anregungen und Hinweise und beantworten auch gern Fragen."

Mittelfristig sind Lösungen geplant

Gegenüber dem WOCHENBLATT hat die EVB erklärt, dass bei den beiden wesentlichen Kritikpunkten mittelfristig für Abhilfe gesorgt wird: So sollen die Bahnsteige bis 2019 mit Leitstreifen für Sehbehinderte ausgerüstet werden. Außerdem sei vorgesehen, im Zuge des Neubaus des Stellwerkes in Bremervörde - die Fertigstellung ist für 2020 angepeilt - die Bahnsteige mit digitalen Info-Tafeln auszustatten. Dieses sogenannte dynamische Fahrgast-Infosystem könnte bei den jetzigen technischen Gegebenheiten nicht eingerichtet werden.

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Die Situation am Harsefelder Bahnhof: Die weißen Leitstreifen enden vor dem Bahnsteig
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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